Die ARD-Kultursendung „Titel Thesen Temperamente“ geht laut Berichten doch nicht mit Thilo Mischke als Moderator in die Zukunft. Proteste gegen ihn zeigen Wirkung.
Die ARD zieht offenbar Konsequenzen aus der Sexismus-Debatte um den designierten „Titel Thesen Temperamente“-Moderator Thilo Mischke. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) besetzt der Sender den Posten doch mit jemand anderem. Das will die Zeitung von unterschiedlichen Quellen in der ARD erfahren haben. Dies deckt sich mit Informationen der Deutschen Presse-Agentur. Die ARD war für den stern zunächst nicht erreichbar.
Chance für Thilo Mischke Meinung 15.20Donnerstag hatten sich Kulturschaffende mit einem offenen Brief gegen ein Engagement von Mischke als Moderator des ARD-Kulturmagazins „ttt – titel thesen temperamente“ gewandt. In dem Schreiben an die Programmverantwortlichen der beteiligten öffentlich-rechtlichen ARD-Häuser heißt es, eine Zusammenarbeit mit Mischke schließe man aus. Man sei „bestürzt über diese Personalentscheidung der ARD, mit der die Kultursendung ‚ttt – titel thesen temperamente‘ nachhaltig beschädigt wird“. Zuerst berichtete der „Tagesspiegel“ über den offenen Brief. Laut „SZ“ hatten auch Teile der Redaktion Bedenken wegen einer Verpflichtung Mischkes.
Vorwürfe gegen Thilo Mischke
An der Personalie Mischke entzündete sich nach der Bekanntgabe in sozialen Medien Kritik. Diskutiert wurde etwa sein Buch „In 80 Frauen um die Welt“ aus dem Jahr 2010. Die ARD hatte daraufhin betont: „‚ttt‘ stellt sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus und steht, genauso wie Thilo Mischke, für Meinungsvielfalt und Toleranz.“ Seit der Veröffentlichung habe er sich „intensiv und selbstkritisch mit den Vorwürfen, darin ein sexistisches Frauenbild vermittelt und stellenweise rassistische Sprache benutzt zu haben, auseinandergesetzt“.
Mischke ist seit Jahren vor allem durch Reportagen für den privaten Fernsehsender ProSieben bekannt. Wer statt Mischke die Moderation übernehmen soll, ist noch nicht bekannt.