In einem kleinen Ort wird ein Mann erstochen. Wenig später ist auch die mutmaßliche Täterin tot. Nun arbeitet ein Prozess das Geschehen auf. Beihilfe zum Mord wird zwei Frauen vorgeworfen.
Zwei Tote und viele Fragen: Vor dem Landgericht Heidelberg beginnt am 10. Februar ein Prozess gegen zwei Frauen. Ihnen wird Beihilfe zu einer Bluttat an einem 42 Jahre alten Mann im vergangenen Sommer in Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis) zu Last gelegt. Die mutmaßliche Täterin ist tot. Über die Anklageerhebung hatte zuvor der „Mannheimer Morgen“ berichtet.
Eine Bluttat, zwei Tote
Das Opfer war Anfang Juli 2024 in seiner Wohnung mit Stichen in Kopf und Oberkörper getötet worden. In Verdacht geriet zunächst die heute 39-jährige Ehefrau. Wenige Wochen nach der Bluttat eskalierte eine Durchsuchung im Zusammenhang mit der Tat in dem 2.600-Einwohner-Ort. Die betroffene Bewohnerin soll dabei das Feuer auf die Polizisten eröffnet haben. Die Einsatzkräfte zogen sich zunächst zurück und alarmierten eine Spezialeinheit. Als diese später ins Gebäude drang, wurde die Frau tot aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass sie sich selbst getötet hatte.
Tod durch Unterlassen
Die mutmaßliche Täterin ist tot und kann nicht mehr belangt werden. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die 39-jährige Ehefrau des getöteten Mannes aber Anklage wegen des Verdachts auf Mord durch Unterlassen und Beihilfe zum Mord erhoben, bestätigte eine Gerichtssprecherin. Auch die 72-jährige Mutter der mutmaßlichen Täterin ist angeklagt: wegen Beihilfe zum Mord.
Viele offene Fragen
Warum der Mann getötet wurde und wie das Geschehen ablief, wurde bisher nicht bekannt. Die mutmaßliche Täterin soll der Zeitung zufolge mit ihrer Mutter in dem Haus gewohnt haben, das durchsucht wurde. Die 72-Jährige soll sich während des Einsatzes und der Schussabgabe im Haus aufgehalten haben. In welcher Verbindung die Ehefrau mit den anderen beiden Frauen stand, ist unklar.