Überdurchschnittlich blitzreich war 2024 im Nordwesten. Statistiker haben das zu Ende gehende Jahr untersucht – in Schleswig-Holstein fiel der Anstieg aber moderat aus.
Rund 45.000 Blitze mit einer Stromstärke von mindestens 5 Kiloampere (kA) hat es 2024 im Himmel über Schleswig-Holstein gegeben. Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum zehnjährigen Mittelwert von 2014 bis 2023 um fünf Prozent, wie das Blitzortungsunternehmen Nowcast mitgeteilt hat. Bundesweit gab es mehr als 1,5 Millionen Blitze mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA. Das ist die größte registrierte Jahreszahl seit 2018.
Mit rund 357.000 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking deutlich an, es folgen Niedersachsen mit 223.000 und Baden-Württemberg mit 163.000 Blitzen. Die drei Landkreise mit der höchsten Blitzdichte liegen alle in Bayern: Auf Platz eins liegt Nürnberg, gefolgt von Schwabach und Rosenheim. Der blitzreichste Monat war der Statistik zufolge wieder der Juni mit etwa 460.000 Entladungen.
Mehr Blitze im Nordwesten
Den Angaben zufolge war 2024 im Nordwesten überdurchschnittlich blitzreich. In Hamburg registrierten die Experten ein Plus von 75 Prozent im Vergleich zum zehnjährigen Mittel. In Bremen lag es bei 60 Prozent. In Niedersachsen gab es ein Plus von 15 Prozent.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. „Anders als oft vermutet kann man anhand von der Blitzstärke aber nicht auf die Stärke eines Gewitters Rückschlüsse ziehen“, betonen die Experten. „Oft treten starke Blitze mit sehr lauten Donnern auch bei vergleichsweise harmlosen Kaltluftgewittern auf, wie es etwa am 19. September der Fall war.“