Die unter anderem für ihre Rolle als Fernsehkommissarin Bella Block bekannte Schauspielerin Hannelore Hoger ist tot. Sie starb bereits am 21. Dezember im Alter von 84 Jahren, wie eine von Hogers Tochter Nina beauftragte Medienagentur sowie das ZDF am Freitag mitteilten. Hoger gehörte zu den bekanntesten deutschen Darstellerinnen und spielte seit den 70er und 80er Jahren in vielen Kino- und Fernsehfilmen. Sie war zudem eine renommierte Theaterschauspielerin.

„Mit Hannelore Hoger geht eine außergewöhnliche Persönlichkeit und eine großartige Schauspielerin unserer Zeit von uns“, erklärte ZDF-Intendant Norbert Himmler. Für dessen Sender stand sie beinahe 25 Jahre lang als Kommissarin Bella Block in der gleichnamigen Serie vor der Kamera stand.

Nach Angaben ihrer Tochter starb Hoger am 21. Dezember in ihrer Heimatstadt Hamburg, weitergehende Angaben wurden in der in ihrem Auftrag verbreiteten Mitteilung vom Freitag nicht gemacht. Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) würdigte die Verstorbene als „Inbegriff einer großen Schauspielerin“, deren künstlerische Werke über ihren Tod hinaus „noch lange wirken werden“.

Hoger kam aus Hamburg, ihr Vater war Schauspieler sowie organisatorischer Leiter am dortigen Ohnsorg-Theater. Im Alter von 17 Jahren begann Hoger ein Schauspielstudium in ihrer Geburtsstadt, es folgten erste Rollen am Theater und anschließend beim Film. Sie arbeitete unter anderem mit den Regisseuren Peter Zadek und Alexander Kluge. Mit Kluge war sie zeitweise auch liiert.

Ab den 70er und 80er Jahren spielte Hoger dann tragende Rollen in großen Inszenierungen an deutschen Theaterbühnen. Darüber hinaus war sie in viel beachteten Filmen wie „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotha, „Deutschland im Herbst“ von Rainer Werner Fassbinder oder auch Helmut Dietls „Rossini“ zu sehen.

Dem breiten Publikum wurde Hoger 1994 als Fernsehkommissarin Bella Block in der gleichnamigen ZDF-Krimiserie bekannt, von der bis 2018 fast 40 Folgen gesendet wurden. Die Schauspielerin hinterlässt eine Tochter, die 1961 geborene Schauspielerin Nina Hoger. Hannelore Hoger erhielt für ihr Wirken zahlreiche renommierte Branchenpreise – darunter den Adolf-Grimme-Preis, den Goldenen Löwe, den Deutschen Fernsehpreis oder die Goldene Kamera.

„Ihre Kunst war das psychologisch feinfühlige Spiel, ihre Gabe das Gespür für ein großes Publikum, und ihre Leidenschaft die unbedingte Freiheit“, erklärte Brosda, der zugleich auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins ist. Hamburg und „die Schauspielwelt“ trauerten um eine „beeindruckende Persönlichkeit“. Er sei in Gedanken bei Hogers Angehörigen und Freunden.