In den letzten Jahren wurden mitunter über 500 Messerangriffe in MV gezählt. Im Herbst ist das Waffenrecht verschärft worden. Was bringt das?
Nach einem Höchststand an Messerangriffen im vergangenen Jahr rechnet die Polizei dieses Jahr in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Rückgang. Zahlen für 2024 nannte das LKA jedoch nicht. „Erst mit Abschluss des Berichtsjahres sind die Daten unveränderlich und gelten als valide“, hieß es zur Begründung.
Im Jahr 2023 wurden laut LKA 537 Messerangriffe im Nordosten registriert – der bisherige Höchststand. Im Jahr davor waren es den Angaben zufolge 442 und 2021 waren es 526. Messerangriffe werden bundeseinheitlich seit 2020 in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Die Daten aus dem ersten Jahr gelten dem Landeskriminalamt zufolge jedoch nicht als valide, weshalb MV erstmals für 2021 Zahlen veröffentlichte.
„Messer verschärfen Konflikte“
Das LKA warnt davor zu glauben, dass es die eigene Sicherheit erhöhe, wenn man ein Messer dabeihabe. „Dieses Sicherheitsgefühl ist ein Trugschluss“, erklärte ein Sprecher. Ein Messer verschärfe Konflikte eher, statt sie zu lösen und könne das Opfer schnell zum Täter machen. Der Einsatz von Messern könne zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen. „Gehen Sie Konflikten aus dem Weg, statt sich in Gefahr zu bringen“, empfahl der Sprecher.
LKA empfiehlt Schrillalarm
Als Alternative zu Messern, Pfefferspray und Ähnlichem empfiehlt das LKA, einen sogenannten Schrill- oder Taschenalarm bei sich zu haben. „Mit dem Auslösen des Alarms erklingt ein lauter, schriller Ton, der Umstehende auf das Geschehen aufmerksam macht.“ Ziel sei, dass der Täter angesichts möglicher Zeugen von der Tat ablässt.
Bundestag und Bundesrat haben in diesem Jahr eine Verschärfung des Waffenrechts beschlossen. Diese ist seit 31. Oktober in Kraft. Im Waffengesetz steht nun ausdrücklich, dass das Verbot, Waffen bei Volksfesten oder Sportveranstaltungen mitzuführen, auch für Messer gilt. Anlass war eine tödliche Messerattacke bei der 650-Jahr-Feier in Solingen im August.