Seit Monaten wird der britische Monarch wegen einer Krebserkrankung behandelt. Für seine traditionelle Weihnachtsansprache hat Charles einen symbolischen Ort gewählt – und wird persönlich.

Der an Krebs erkrankte König Charles III. hat in seiner Weihnachtsansprache den Einsatz „selbstloser“ Ärzte und Krankenpfleger für seine Gesundheit und die seiner Familie gewürdigt. Der 76 Jahre alte Monarch wird seit Monaten wegen einer nicht näher genannten Krebserkrankung behandelt – ebenso wie seine Schwiegertochter Prinzessin Kate (42), die ihre Chemotherapie mittlerweile abgeschlossen hat.

Er wolle persönlich den medizinischen Teams danken, sagte Charles. Sie hätten „mir und anderen Mitgliedern meiner Familie in diesem Jahr durch die Ungewissheiten und Ängste der Krankheit beigestanden und uns die Kraft, Fürsorge und den Trost gegeben, die wir benötigten“. 

Charles hatte vor einigen Monaten seine Erkrankung öffentlich gemacht, auch um anderen Krebspatienten Hoffnung und Zuspruch zu geben. Seine Ärzte sind mit seinen Fortschritten zufrieden, wie zu hören ist. Die Behandlung wird aber 2025 fortgesetzt. Das Staatsoberhaupt plant dennoch Auslandsreisen.

Für seine traditionelle Ansprache wählte Charles einen symbolischen Ort: Die Fitzrovia Chapel aus dem 19. Jahrhundert im Zentrum von London diente lange als Krankenhauskapelle. Dem Vernehmen nach wollte der König einen Ort mit einer Verbindung zum Gesundheitswesen. Es ist das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt, dass die Weihnachtsansprache nicht in einem königlichen Anwesen aufgezeichnet wurde. Der Weihnachtsbaum, der neben Charles zu sehen ist, wurde mittlerweile einem Hospiz gespendet.

„Wir alle erleben irgendwann in unserem Leben irgendeine Form von Leiden, sei es geistiger oder körperlicher Natur“, sagte der Monarch. „Das Ausmaß, in dem wir einander helfen – und Unterstützung voneinander erhalten, ob wir nun gläubig sind oder nicht – ist ein Maß für unsere Zivilisation als Nationen.“ Dazu wurden Bilder ausgestrahlt, die den König bei Treffen mit anderen Krebspatienten zeigen.

Charles ging in der Ansprache zudem auf die schweren rechtsextremen Ausschreitungen im Sommer in mehreren britischen Städten ein, die auch von Falschnachrichten über die Identität eines Messerstechers ausgelöst worden waren. Er sei stolz auf den Gemeinsinn und die Zusammenarbeit von Gemeinden beim Wiederaufbau zerstörter Gebäude, sagte der König.

Den Staatenbund Commonwealth lobte Charles für seine „Vielfalt der Kultur, Ethnien und des Glaubens“. Die Mitgliedstaaten – in der Regel frühere britische Kolonien – hörten einander zu. Das ermögliche, Unterschiede zu respektieren und Vorurteile zu besiegen, sagte der König.