Der Wiederaufbau eines Teils der Potsdamer Garnisonkirche war höchst umstritten. Nach einer Vandalismus-Attacke kurz nach der Eröffnung blieb es aber ruhig.

Nach der Farbattacke auf die Garnisonkirche unmittelbar nach ihrer Eröffnung hat es auf das Gebäude keine weiteren Angriffe gegeben. Außer der Sachbeschädigung durch Farbbeutel im August seien „keine weiteren Sachbeschädigungen an dem Gebäude bekanntgeworden“, erklärte eine Sprecherin der Polizei.

Die Kirche wird aktuell von der Polizei geschützt. Die Maßnahmen hätten nach Angaben der Beamten „allerdings im selben Umfang bereits vor dem Bau des Turms bestanden“. „Aus polizeitaktischen Gründen werden jedoch keine Einzelheiten zu konkreten Maßnahmen mitgeteilt“, sagte die Sprecherin weiter. 

Wiederaufbau der Kirche sorgte für Kritik

Das Projekt des Wiederaufbaus eines Teils der Kirche hat für viel Kritik gesorgt. Sie gilt als symbolträchtig für die Machtergreifung Hitlers. Am 21. März 1933 wurde in dem Gotteshaus in Potsdam der erste Reichstag nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eröffnet. An diesem „Tag von Potsdam“ reichte der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler vor der Garnisonkirche die Hand.

Eröffnung stark gesichert

Der wiedererrichtete Turm der Garnisonkirche war Ende August feierlich eröffnet worden. Bei besonderen Anlässen wie der Eröffnung des Turms werden die Schutzmaßnahmen laut Polizei „anlassbezogen angepasst“. Damals standen zig Polizeiautos an dem Gebäude und bewaffnete Polizisten schützten den Bau.

Die Militärkirche von 1735 war im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt. Die Reste wurden 1968 auf Geheiß der DDR-Führung gesprengt. Im Jahr 2017 begannen die Arbeiten für den Neubau des Turms, der außen dem historischen Original nachempfunden ist. Erste Initiativen für das Projekt liegen etwa 20 Jahre zurück. Der Turmaufbau kostete laut Stiftung Garnisonkirche rund 42 Millionen Euro, der Großteil kam vom Bund. Ein Wiederaufbau des Kirchenschiffs ist nicht vorgesehen.