Seit rund 15 Jahren wird die ehemalige Klosteranlage St. Michael in Bamberg saniert. Sie ist ein markanter Teil des Bamberger Weltkulturerbes. 2026 soll die Klosterkirche wieder eröffnet werden.

Die Generalsanierung der ehemaligen Klosteranlage Sankt Michael in Bamberg schreitet voran. Die Wiedereröffnung der Michaelskirche sei für das zweite Quartal 2026 anvisiert, teilte ein Sprecher der Stadt Bamberg der Deutschen Presse-Agentur mit. „Die Natursteinfassaden der Kirche sind zum großen Teil bereits instand gesetzt.“

Bereits Ende 2012 musste die baufällige Klosterkirche St. Michael aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Berühmt ist sie vor allem für ihr Deckengemälde „Himmelsgarten“ sowie die Grablege des Heiligen Otto, der Anfang des zwölften Jahrhunderts Bischof von Bamberg war.

Die im Jahr 1015 gegründete ehemalige Benediktinerabtei mit der Klosterkirche ist dank ihrer Lage auf dem Michaelsberg, einem der sieben Hügel Bambergs, von weitem sichtbar und gilt als ein markantes Wahrzeichen des Bamberger Weltkulturerbes. Das Ensemble mit der Klosterkirche, den barocken Gärten, Wirtschaftsgebäuden und einem 2011 wiederbelebten Weinberg ist weit über die oberfränkische Stadt hinaus bekannt.

Sanierung begann schon 2009

Die Sanierung des Komplexes begann bereits 2009. Von Beginn an war klar, dass die Arbeiten viele Jahre dauern würden. Nach Angaben der Stadt liegen sie derzeit im Zeitplan. „Die umfangreichste bauliche Herausforderung war die statische Instandsetzung der ehemaligen Abteikirche, die bereits 2019 erfolgreich abgeschlossen wurde“, sagt der Sprecher. „Die Restaurierungsmaßnahmen erfordern Firmen mit ausreichend qualifiziertem Personal, die Anzahl der Bewerber für die ausgeschriebenen Leistungen ist rückläufig.“

Im Hochchor wurden bereits vor rund einem Jahr die Gerüste abgebaut und die beiden seitlichen Chorfenster eingebaut. Nachdem die Raum- und Gewölbefassung fertiggestellt war, wurden alle Ausstattungselemente und großen Gemälde wieder an ihrem Platz montiert. Derzeit laufen noch Arbeiten am Chorgestühl. Besonders kompliziert ist nach Angaben des Stadtsprechers die Baustellenlogistik: Der Weg zur Anlage führt durch schmale, steile Straßen im Bamberger Berggebiet, die Zufahrt zum Areal ist nur durch einen schmalen Torbogen möglich.

Barocke Fenster wurden wieder eingesetzt

Putz- und Fassungsarbeiten an den Fassaden seien ebenfalls bereits weit fortgeschritten, sagt der Sprecher. Die Gerüste an und in dem massiven Kirchen- und Klostergebäude würden nach und nach abgebaut. Ein Großteil der barocken Obergadenfenster im Kirchenschiff seien nach der Restaurierung inzwischen wieder eingesetzt werden. Derzeit werden nach Angaben der Stadt die Schmuckelemente und Skulpturen an den Kirchenfassaden restauriert sowie Klempner- und Metallarbeiten erledigt.

Die Generalsanierung des Klosterareals am Michaelsberg kostet nach Informationen der Stadt insgesamt 82,9 Millionen Euro. Hiervon werden 35 Prozent aus Bundesmitteln finanziert, 18 Prozent aus Eigenmitteln der Bürgerspitalstiftung Bamberg, die auf dem Michelsberg-Areal ihren Sitz hat. Den Rest der Kosten tragen Entschädigungsfonds Bayern, Städtebauförderung und mehrere Stiftungen.