Gerade einmal neun Jahre alt wurde André, das jüngste Todesopfer von Magdeburg. Seine Mutter ging mit ihrer bewegenden Geschichte an die Öffentlichkeit – und erfährt riesige Solidarität.

Drei Minuten dauerte der Anschlag von Magdeburg. Er veränderte das Leben von hunderten Menschen für immer. Mindestens 200 Menschen wurden verletzt, fünf wurden getötet. Das jüngste Opfer war André, gerade einmal neun Jahre alt. 

Seine Mutter ging mit dem tragischen Schicksal ihres Sohnes an die Öffentlichkeit und schrieb auf sozialen Netzwerken: „Lasst meinen kleinen Teddybär noch mal um die Welt fliegen … André hatte keinem was getan.“ Tausende teilten ihren Beitrag.

Spendenaktion für jüngstes Opfer von Magdeburg sammelt mehr als 70.000 Euro 

Um die Familie in dieser schweren Zeit zu unterstützen, sammelt eine Freundin nun Spenden. „Die gesammelten Mittel sollen helfen, die finanziellen Belastungen zu lindern, die durch diese Tragödie entstanden sind, und der Familie ermöglichen, den Weg der Trauer in ihrem Tempo zu gehen“, so Initiatorin Franziska Helbich. Weihnachtsmärkte Sicherheit 08.41

„André hatte sich so sehr auf das Weihnachtsfest gefreut. Mit seiner Familie wollte er das letzte Adventswochenende auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt verbringen. Doch dieser Tag endete in unfassbarer Tragödie: André wurde Opfer des schrecklichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt und wird seine Geschenke nie auspacken können“, so Helbich auf der Seite des Spendenaufrufs. Mit seinem fröhlichen Lächeln und seiner Lebensfreude hinterlasse André eine große Lücke in den Herzen seiner Familie, Freunde und all jener, die ihn kannten.

Der Aufruf rührt tausende Menschen. Die prominenteste Unterstützerin der Aktion: Rapperin Katja Krasavice. Sie spendete 3000 Euro und trommelte auf ihrem Instagram-Kanal für die Aktion, damit sich Andrés Mutter „sorgenfrei um die Beerdigung kümmern kann“.

Kurz nach dem Post meldete sie sich erneut zu Wort und verteidigte sich gegen Kritiker, die ihr vorwarfen, die Spendenaktion aus Image-Gründen öffentlich auszuschlachten. Das Argument, sie hätte auch spenden können, ohne dies auf Social Media zu teilen, ließ sie nicht gelten. So seien nach ihrem Aufruf innerhalb von kurzer Zeit weitere 17.000 Euro zusammengekommen, um Andrés Familie zu unterstützen. 

Spenden sollen auch andere Betroffene des Anschlags unterstützen

Zwischenzeitlich stoppte Initiatorin Helbich sogar die Spendenaktion in Absprache mit der Familie des Verstorbenen: „Es ist so viel Geld zusammen gekommen, womit wir nie gerechnet haben. Wir möchten uns bei jedem einzelnen Spender ganz herzlich bedanken. Nun kann die Familie in aller Ruhe die Beerdigung planen, eine schönen letzten Ruheort auswählen usw.!“ Der Tag nach dem Anschlag 21:44

Die Aktion beendet sie aber nur kurzzeitig: Auf Grund der hohen Nachfrage habe sie das Spendenkonto wieder eröffnet. Nun soll die Aktion weiteren Betroffenen des Anschlags helfen, wie sie schreibt: „Andrès Familie möchte einen großen Teil der Spenden weitergeben an die anderen Opfer, die bei dem Attentat gestorben oder verletzt worden sind.“