Berlins CDU-Fraktionschef fordert, die Flüchtlingsunterkunft in Tegel um einen Abschiebegewahrsam zu ergänzen. Auch einen Ausbau auf 10.000 Plätze hält er „entspannt“ für machbar.

CDU-Fraktionschef Dirk Stettner schlägt eine Erweiterung der Geflüchtetenunterkunft in Tegel um einen Abschiebegewahrsam und eine deutliche Vergrößerung des Standorts vor. „Bis der Bund endlich dafür gesorgt hat, dass der stetige Zustrom an Migranten endet, müssen wir die Menschen unterbringen. In Tegel gibt es schon sehr, sehr viel Platz“, sagte Stettner der Deutschen Presse-Agentur. „Es wäre auch wirklich kein Problem, noch 5.000 Plätze draufzupacken.“ Der Standort in Tegel könne entspannt bis auf 10.000 entwickelt werden. 

Dem CDU-Fraktionschef geht es mit Blick auf Tegel aber nicht nur um die Größe: „Das, was es mal sein sollte, nämlich eine Erstaufnahme, das wäre sinnvoll – und zweitens ein Abschiebegewahrsam“, erläuterte er. „Dann könnten wir in Tegel alle notwendigen Institutionen und Organisationen sammeln.“

Stettner: Tegel soll zentrale Erstaufnahmeeinrichtung werden 

Aus seiner Sicht hätte das Vorteile: „Wir haben also einen Flüchtling, der nach Berlin kommt. Dann wird er nach Tegel gebracht, dort registriert, dann geht er zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, dann wird er gescannt, medizinisch untersucht, und dann bekommt er erst mal eine Unterkunft – alles am gleichen Ort“, so der CDU-Politiker. 

„Hat er keine Bleibeperspektive, kommt er gleich in den Abschiebebereich und entfleucht gar nicht erst in die Stadt und versucht, sechs Monate rumzubekommen, damit er bleiben kann.“ Diejenigen mit Bleibeperspektive würden in bestehende Regelunterkünfte verteilt.