Saudi-Arabien hat den mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verurteilt und seine „Solidarität“ mit Deutschland bekundet. Die Regierung in Riad habe „ihre Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer“ ausgedrückt und ihre „Ablehnung von Gewalt“ bekräftigt, erklärte das saudiarabische Außenministerium am Freitag im Onlinedienst X. Der Magdeburger Polizei zufolge handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 50-Jährigen aus Saudi-Arabien.

Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt hatte zuvor von einem mutmaßlichen Anschlag gesprochen. Ein Auto war am Abend in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Laut Polizei fuhr der Täter mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt. Ein Kleinkind und ein Erwachsener wurden nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) getötet, dutzende weitere Menschen wurden verletzt. 

Angesichts der Schwere der Verletzungen sei nicht auszuschließen, „dass wir noch weitere Menschenleben zu beklagen haben könnten“. Die Stadtverwaltung Magdeburg hatte zuvor von 15 Schwerstverletzten, 37 mittelschwer Verletzten und 16 Leichtverletzte gesprochen.

Der Vorfall in Magdeburg ereignete sich einen Tag nach dem achten Jahrestag des islamistischen Lkw-Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Damals hatte ein islamistischer Täter einen Sattelschlepper in die Menschenmenge gesteuert, zwölf Menschen wurden getötet, ein weiterer starb Jahre später an seinen schweren Verletzungen. Der Täter konnte zunächst fliehen und wurde Tage später in Italien von Polizisten erschossen.