Nach der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg werden in Thüringen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Eine konkrete Gefährdung liegt laut Innenminister aber nicht vor.
Nach der tödlichen Attacke auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg berät das Thüringer Innenministerium mit den Marktveranstaltern im Freistaat über mögliche Nachbesserungen der Sicherheitskonzepte. Schon in der Nacht zu Samstag hätten Polizisten Sicherheitsvorkehrungen aller Weihnachtsmärkte in Thüringen kontrolliert, sagte Innenminister Georg Maier (SPD) am Morgen.
Sollten dabei Lücken entdeckt worden sein, sei man ins Gespräch mit den Veranstaltern gegangen. Wo Poller oder Betonklötze fehlten, könnten gegebenenfalls Lastwagen Schutz bieten. Zwar werde die Polizeipräsenz auf Thüringens Weihnachtsmärkten nun erhöht. Maier betonte aber, dass es aus polizeilicher Sicht keine konkrete Gefährdungslage gebe. „Eine 100-prozentige Sicherheit kann man nie versprechen, aber die Thüringer Polizei ist optimal vorbereitet.“
Veranstalter können selbst entscheiden, ob sie Märkte öffnen
Den Veranstaltern werde es selbst überlassen, ob sie Märkte öffnen oder nicht. Maier appellierte daran, die Pietät zu wahren und die Märkte gegebenenfalls in einer ruhigeren Form durchzuführen. Er sei zum Tatzeitpunkt auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt gewesen. „In die schöne Stimmung platzte dann diese Nachricht. Wir sind alle betroffen“, sagte Maier. Er betonte, die vorzeitige Schließung des Erfurter Markts am Freitagabend sei die Entscheidung des Veranstalters gewesen. Die Polizei habe den Markt nicht geräumt.
Am Freitagabend fuhr ein Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.