Verfolgte er Anschlagspläne, die sich besonders gegen ausländische Menschen mit dunkler Hautfarbe richteten? Ein 37-Jähriger steht ab Januar vor Gericht.

Am Landgericht Halle beginnt am 7. Januar der Prozess gegen einen Mann, der einen rassistisch motivierten Anschlag mit einer selbstgebauten Kofferbombe geplant haben soll. Er habe vorgehabt, möglichst viele Menschen, vor allem aber ausländische Menschen mit dunkler Hautfarbe zu töten, teilte eine Gerichtssprecherin zur Anklage mit. In seiner Wohnung in Halle habe der Mann einen selbstgefertigten Sprengsatz aufbewahrt. Einem Gutachten des Landeskriminalamts zufolge handelte es sich um einen sieben Kilogramm schweren Sprengkörper, der in einem silbernen Koffer verbaut war.

Dem 37-Jährige werde eine Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten in Tateinheit mit dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen zur Last gelegt. Außerdem werde ihm die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in Tateinheit mit einem Verstoß gegen das Waffengesetz und in Tateinheit mit einem strafbaren Umgang mit explosionsgefährlichen Stoffen vorgeworfen.

Im April soll der Mann am geöffneten Fenster seiner Wohnung gestanden und einen Passanten rassistisch beleidigt und bedroht haben. Mit einem Softair-Sturmgewehr soll er in Richtung des Fußgängers gezielt haben. Passanten hätten an einer Wand der Wohnung SS-Runen erkannt. In seiner Wohnung wurde dann der Sprengsatz entdeckt. Der Angeklagte habe die Tatvorwürfe im Wesentlichen in Abrede gestellt, so die Gerichtssprecherin. Für den Prozess sind vorerst sechs Verhandlungstermine bis Anfang Februar festgesetzt.