Wer hat, der kann – aber die Umwelt muss dann eben leiden. Laut einer Statisik gehören die beiden Yachten von Mark Zuckerberg zu den am meisten genutzten privaten Schiffen.
Lange Zeit verhielt sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg trotz seiner Milliarden erstaunlich zurückhaltend. Spätestens dieses Jahr änderte sich das drastisch. Der 40-Jährige steckt offenbar mitten in der wohl teuersten Midlifecrisis der Welt. Aus dem unscheinbaren Nerd mit dem immergleichen T-Shirt wurde inzwischen ein Uhrensammler, Sportler, Yachten-Besitzer und Singer-Songwriter (ja, wirklich). Das alles sei ihm von Herzen gegönnt, würde er nicht eine gewisse Scheinheiligkeit an den Tag legen.
Denn während sein Unternehmen Meta auf einer eigens eingerichteten Internetpräsenz ein regelrechtes Floskel-Feuerwerk abfackelt, brennt beim Firmengründer vor allem eines: die Motoren seiner zwei riesigen Yachten. Bei Meta heißt es: „Wir glauben, dass Nachhaltigkeit mehr bedeutet als nur verantwortungsbewusstes Handeln. Sie ist eine Gelegenheit, die Gemeinschaften, zu denen wir gehören, zu unterstützen und einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben.“ Bei Mark heißt es: „Schiff ahoi“.
Die Yachten von Mark Zuckerberg sind permanent unterwegs
Wie „Boat International“ berichtet, gehören beide Yachten von Zuckerberg, die 118 Meter lange „Launchpad“ und das 67 Meter lange Schattenschiff „Wingman“ zu den zehn „meistgereisten Mega-Yachten“ des Jahres. Demnach legte die „Launchpad“ eine Strecke von 29.522 Seemeilen (54.674 Kilometer) zurück, die „Wingman“ brachte 27.245 Seemeilen (50457 Kilometer) hinter sich.
Mark Zuckerberg überrascht mit Hip-Hop-Cover 11.55
Die langen Strecken kommen durch mehrere Atlantik-Überquerungen, Ausflüge in den Pazifik und exzessive Fahrten rund um die Hotspots für Luxus-Yachten zusammen. Aktuell befindet sich die „Launchpad“ in Französisch-Polynesien, dicht gefolgt von der „Wingman“ (IMO 9650028).
Es ist kompliziert, genau zu schätzen, was die beiden riesigen Schiffe mit ihren Dieselmotoren dabei an Treibstoff durchgebracht haben. Orientiert man sich an den Angaben von „Yachtcharterfleet„, kommt die „Launchpad“ mit 423.000 Litern bei 14 Knoten etwa 6000 Seemeilen weit. Bei der „Wingman“ geht man von 340.000 Litern aus, die Reichweite soll bei 8700 Seemeilen liegen, wenn das Schiff 15 Knoten fährt. Das geht zumindest aus Angaben eines Verkaufsinserats beim Yacht-Broker „Northrop & Johnson“ hervor.
Drei Millionen Liter Schiffsdiesel
Der Verbrauch und die Reichweite hängen allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Während der Fahrt sind das beispielsweise Geschwindigkeit und Wetter. Auch gibt die bloße Anzahl der gefahrenen Seemeilen keinen Aufschluss über den exakten Verbrauch – denn auch wenn Yachten liegen, wie zuletzt im Oktober wochenlang in San Diego der Fall, laufen die Motoren. Der Verbrauch ist dann natürlich geringer, aber es fließt dennoch Stunde für Stunde massenhaft Diesel durch die Pumpen.
Rechnet man die Reichweite stumpf gegen die gefahrene Strecke, ergeben sich für die „Launchpad“ 4,9 Tankfüllungen, bei der „Wingman“ wären es 3,1. In Litern: Rund zwei Millionen für die „Launchpad“, rund 1,05 Millionen für die „Wingman“. Auf ein ähnliches Ergebnis kommt auch „Luxury Launches„. Exakt stimmen wird es nicht – vermutlich beläuft sich die Tankrechnung für Mark Zuckerberg auf mehr als drei Millionen Liter Schiffsdiesel. Geht man von großen 80-Liter-Autotanks aus, wären das 38.125 Tankfüllungen. Der CO₂-Fußabdruck könnte größer kaum sein.
Und schon wirkt es doch etwas merkwürdig, dass Meta so offensiv damit wirbt, jeden Tag daran zu arbeiten, endlich vollständig klimaneutral zu werden.