„Lächerlich und dumm“: Sängerin Lizzo hat sich in einem Podcast erstmals ausführlich zu den Vorwürfen gegen ihre Person geäußert.
Sängerin Lizzo (36), die seit August 2023 mit einer Klage wegen sexueller Belästigung, Rassismus und Bodyshaming konfrontiert ist, hat sich nun in einem Podcast-Gespräch persönlich zu den Vorwürfen geäußert. Im Interview mit Moderatorin Keke Palmer (31) legte sie ihre „Seite der Geschichte“ dar. „Ich möchte dieses Interview nur einmal geben“, so die Sängerin zu Beginn der Folge. Sie mache das für ihre Follower sowie ihre Fans, die sie immer unterstützt hätten. Es sei ihr erstes Interview seit langem.
Anklagepunkte sind „lächerlich und dumm“
2023 sei ein wunderbares Jahr gewesen, ein Highlight ihrer Karriere. Sie habe ihren Traum gelebt, doch dann habe ihre Tour geendet und drei ehemalige Tänzerinnen hätten sie komplett mit einer Anklage überrumpelt. „Wenn man die Anklage wirklich liest, ist es lächerlich. Es sind dumme Beschwerden“, so Lizzo im Podcast „Baby, This is Keke Palmer“. Der Anklagepunkt über sexuelle Belästigung mache sie am traurigsten.
„Es gibt diesen Ort namens Crazy Horse in Paris. Das ist eine Oben-Ohne-Tanzshow“, blickt Lizzo auf die Ereignisse zurück. Sie habe ihre Tänzer seit Jahren zu dieser Performance eingeladen. Das sei auch bei der Tour der Fall gewesen, sie habe eine Einladung ausgesprochen, die „nicht obligatorisch“ gewesen sei. Nach der Show habe sich die Möglichkeit geboten, die „Crazy Horse“-Tänzerinnen zu treffen. Es gebe Fotos und Videos, wie ihre Anklägerinnen dort eine gute Zeit verbringen.
Es sei sehr verletzend, da alle Vorwürfe dagegensprächen, wofür sie als Künstlerin eigentlich stehe. Ihr ganzes Team bestehe aus schwarzen Frauen. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was sie dazu getrieben hat, mich und mein ganzes Team zu verklagen.“
Was geschah in der Bananenbar in Amsterdam?
Gegen Ende der Podcast-Folge berichtet Lizzo zudem über die Geschehnisse im berühmten Amsterdamer Strip-Club Bananenbar. Dort gebe es „exotische Tänzerinnen“. Sie habe dort unbedingt hin gewollt, weil jeder darüber geredet hätte. Eine ihrer Background-Tänzerinnen habe Geburtstag gefeiert. Weil die Gruppe nach dem Essen keine Pläne gehabt habe, habe Lizzo ihnen vorgeschlagen, mit ihr in die Bananenbar zu kommen. Mitgekommen seien zwei der Tänzerinnen, die sie später verklagt hätten.
„Es gab Momente, in denen wildes Zeug passiert ist, aber alle hatten eine gute Zeit“, so die Sängerin. Alles habe aus ihrer Sicht sehr einvernehmlich stattgefunden, man sei gefragt worden, was man mitmachen wolle. „Es gibt diese Bar seit 1945. Wenn sie nicht einvernehmlich vorgehen würden, wären sie längst verklagt worden.“
Anwalt der Klägerinnen reagiert
Gegenüber „People“ hat der Anwalt der Anklägerinnen bereits auf das Podcast-Interview reagiert. „Lizzo ist sich der Situation überhaupt nicht bewusst und kann nicht erkennen, dass diese jungen Frauen, die gerade ihre Karriere beginnen, sich in ihrem Team unter Druck gesetzt fühlen, eine Einladung ihrer weltweit bekannten Chefin anzunehmen, die selten Zeit mit ihnen verbringt. Im Chef-Mitarbeiter-Kontext gibt es eine Machtdynamik, die Lizzo überhaupt nicht anerkennt“, so der Anwalt Ron Zambrano, der die Klägerinnen Crystal Williams, Arianna Davis und Noelle Rodriguez vertritt.
Sie seien bereit, vor Gericht alles zu beweisen. Dort könne Lizzo „keinen Unsinn und keine Lügen“ verbreiten, um nicht die Verantwortung übernehmen zu müssen. In der Anklage wird Lizzo sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, das Schaffen eines toxischen Arbeitsumfelds sowie Diskriminierung vorgeworfen.