Die Handwerkskammern im Nordosten blicken nicht gerade begeistert auf das zu Ende gehende Jahr zurück: 2024 habe nur wenige positive Entwicklungen für die Betriebe gebracht.

Die Handwerkskammern in MV ziehen mit Blick auf die Landes- und Bundespolitik im zurückliegenden Jahr eine gemischte Bilanz. Bundespolitisch sei 2024 ein verlorenes Jahr gewesen. „Bei den für uns wesentlichen Themen Kostenentlastung, Bürokratieabbau und Fachkräftesicherung ist absolut nichts passiert“, sagte Axel Hochschild, Präsident der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern. Der Bruch der Ampel-Koalition und die anstehenden Neuwahlen schafften zwar neue Unsicherheit, machten aber auch den Weg frei für einen Neustart in weltweit schwierigen wirtschaftlichen Zeiten.

Was positiv gesehen wurde

Als positiv wertete der Präsident der Handwerkskammer Schwerin, Uwe Lange, dagegen die im Sommer eingeführte Praktikumsprämie, mit der die Landesregierung freiwillige Ferienpraktika von Schülern in Handwerksbetrieben mit 120 Euro pro Woche belohne. Auch das Votum der Landesregierung für die Aufnahme der Kleinen Bauvorlageberechtigung für Handwerksmeister der Gewerke Maurer und Zimmerer in die Landesbauordnung sei ein wichtiger handwerkspolitischer Erfolg.

„Wenn Eigenheime künftig nicht nur von Architekten, sondern auch direkt vom ausführenden Meisterbetrieb geplant werden können, sparen die Kunden Geld und es entfällt bürokratischer Aufwand“, so Lange. Insgesamt zeigt sich der Betriebsbestand im MV-Handwerk zum Jahresende mit rund 20.000 Unternehmen weitgehend stabil mit leicht sinkender Tendenz. Im Bezirk der HWK Ostmecklenburg-Vorpommern waren es 12.211 Betriebe, im Bezirk der HWK Schwerin 7.326. Mit 2.095 neuen Ausbildungsverträgen sei die gute Ausbildungsbilanz des Vorjahres beinahe wieder erreicht worden.