Trotz steigender Strompreise wurde in Niedersachsen und Bremen zuletzt seltener der Strom abgedreht. Das kleinste Land Bremen fällt auch im Bundesvergleich mit einer deutlichen Reduzierung auf.
Die Zahl der Stromabstellungen in Haushalten wegen offener Rechnungen ist in Niedersachsen und Bremen im vergangenen Jahr gesunken. Das geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
10.999 mal wurde Haushalten in Niedersachsen wegen offener Rechnungen im Jahr 2023 der Strom abgestellt, 11.738 waren es im Vorjahr. In Bremen halbierte sich der Wert von 1.628 in 2022 auf 809 in 2023.
Bundesweit meldeten die Netzbetreiber für das Jahr 2023 rund 204.400 Stromsperren – das sind etwa 4.000 weniger als im Vorjahr. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen gehört dabei mit Baden-Württemberg zu den einzigen Ländern, in denen zuletzt häufiger Stromsperren verhängt wurden. Deutlich seltener als im Vorjahr wurde dagegen neben Bremen auch in Berlin, Brandenburg und Hamburg der Strom abgestellt.
Aus der Antwort des Ministeriums geht auch hervor, dass die Zahl der Gassperrungen bundesweit von 22.987 im Jahr 2022 auf 28.059 im vergangenen Jahr anstieg. Die hohen Strom- und Gaspreise seien für viele Menschen eine enorme Belastung, sagte die für Wohnen zuständige Abgeordnete der Linken, Caren Lay, deren Partei ein Verbot von Strom- und Gassperren fordert.