50 Kliniken in Hessen sind betroffen. Die Aktion soll Mitte Januar losgehen.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) will ab Mitte Januar Kliniken in Hessen bestreiken. Die Mediziner wollen damit den Druck erhöhen in den Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber. In einer bundesweiten Urabstimmung sprachen sich die Mitglieder des Marburger Bundes für einen unbefristeten Arbeitskampf aus. „Dieser wird am Mittwoch, 15. Januar, auch in Hessen beginnen“, teilte die Gewerkschaft mit.
Welche Kliniken betroffen sind
„Vom Streik betroffen sind in Hessen rund fünfzig kommunale Krankenhäuser“, hieß es nach der Urabstimmung. Genannt werden unter anderem das Klinikum Darmstadt, die Helios Dr. Horst Schmidt-Kliniken Wiesbaden, das Sana Klinikum Offenbach, das Klinikum Frankfurt-Höchst, das Klinikum Kassel, das Klinikum Fulda, das Klinikum Hanau, die Hochtaunus-Kliniken, das Klinikum Bad Hersfeld und das Krankenhaus Rüsselsheim.
Tarifverhandlungen ohne Ergebnis
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte in der fünften Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Die Tarifkommission der Gewerkschaft wies das Angebot als inakzeptabel zurück und monierte mehrere vorgesehene Monate ohne Erhöhung.
Der Marburger Bund fordert für die 60.000 Ärztinnen und Ärzte 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. In der Tarifrunde hatte es bereits Warnstreiks gegeben.
Patientinnen und Patienten müssen wegen der Streiks mit Einschränkungen rechnen, hieß es. Der Marburger Bund biete allen betroffenen Häusern Notdienstvereinbarungen an, damit sie frühzeitig planen und ihre Patienten rechtzeitig informieren könnten.