Nach einem Restitutionsverfahren ist ein bedeutendes Werk von Adolph von Menzel wieder im Kunstmuseum Moritzburg angekommen.

Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) hat die Zeichnung „Bauarbeiter“ des Malers Adolph von Menzel (1815–1905) rechtmäßig zurückerworben. Zuvor war das Werk an die Erben von Max und Martha Liebermann restituiert worden. Nun sei der Restitutions- und Ankaufsvorgang abgeschlossen, teilte die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Trägerin des Museums, mit.

Die auch als „Maurer beim Bau“ bekannte Zeichnung (1875) zeigt eine Baustellenszene im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit skizzenhaften Linien fängt das Blatt die Arbeiter bei ihrer Tätigkeit ein. „Für den Menzel-Bestand des Museums ist es von großer Bedeutung, dieses Blatt nunmehr als rechtmäßiges Eigentum für die Zukunft bewahren zu können“, teilte der Kunstmuseum-Direktor Thomas Bauer-Friedrich mit. 

Restitutionsverfahren

Im Februar 2024 hatte eine Beratende Kommission einstimmig die Restitution des Werks als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut empfohlen. Die Zeichnung gehörte dem Impressionisten Max Liebermann seit 1916. Er und seine Familie waren wegen ihrer jüdischen Abstammung seit 1933 der Verfolgung der Nazis ausgesetzt. Die umfangreiche Kunstsammlung der Liebermanns wurde durch die Verfolgung weitgehend zwangsweise aufgelöst. 

Nach der Rückgabe an die Erben Liebermanns im Sommer 2024 erwarb die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt das Werk aus eigenen Mitteln. „Dank der gefundenen gerechten und fairen Lösung können wir dieses wichtige Thema des großen Realisten dauerhaft im Bestand erhalten“, sagte Bauer-Friedrich.