Amtsinhaber Michael Kretschmer (CDU) ist bei der Wahl zum sächsischen Ministerpräsidenten im ersten Wahlgang gescheitert. Kretschmer erhielt bei der Abstimmung im Landtag in Dresden am Mittwoch 55 Stimmen und verfehlte damit die nötige absolute Mehrheit von mindestens 61 Stimmen.
Für den für die Freien Wähler antretenden Gegenkandidaten Matthias Berger stimmten sechs der insgesamt 120 Abgeordneten und für AfD-Fraktionschef Jörg Urban 40 Abgeordnete, was ebenfalls nicht reichte. Zwölf Abgeordnete enthielten sich, sieben Stimmen waren ungültig. In einem zweite Wahlgang reicht nun die Mehrheit der abgegebenen Stimmen für den Wahlsieg.
Kretschmers CDU will mit der SPD eine Minderheitsregierung bilden. Den künftigen Koalitionären fehlen zehn Stimmen zur eigenen Mehrheit im Parlament, weshalb sie auf Unterstützung aus anderen Fraktionen angewiesen sind.
Im ersten Wahlgang erhielt Kretschmer vier Stimmen von außerhalb der Koalitionsfraktionen. Die Linke hatte kurz vor der Abstimmung signalisiert, den CDU-Politiker bei der Wahl zu unterstützen, um einen Ministerpräsidenten aus dem rechten Lager zu verhindern.