Der Abriss des Stadions ist umstritten. Auch vor Gericht wird gestritten. Zahlreiche Liebhaber haben sich unterdessen ein Stück Geschichte gesichert.

Tausende Menschen haben sich ein Stück vom Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg gesichert, bevor dieser in seiner bisherigen Form Geschichte ist. Bislang sind rund 13.000 bunte Sitze abgeholt worden, wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf Anfrage mitteilte. „In dieser Woche kommen wahrscheinlich noch 2.000 Sitze hinzu, dann wären wir in Summe bei rund 15.000 Sitzen“, wie eine Sprecherin erklärte. 

Die Sitzschalen aus Plastik wurden bis zum 6. Dezember kostenlos abgegeben. Interessierte mussten sie allerdings – nachdem sie einen Termin vereinbart hatten – selbst ausbauen und mitnehmen. Insgesamt galt es etwa 17.000 bunte Sitze abzumontieren. 

Senat: Aktion für Nachhaltigkeit

Dem Senat ging es nach eigenen Angaben bei der Aktion um Nachhaltigkeit. Nach Medienberichten profitierten einige Vereine davon. Aber auch etliche Privatleute sicherten sich einen kultigen Sitz fürs Wohnzimmer. 

Insgesamt gab es im Stadion Laut Senatsinnenverwaltung rund 20.000 Sitzplätze, etwa 3.000 davon auf der Haupttribüne. 

Der umstrittene Abriss des Friedrich-Jahn-Sportparks hat im Oktober begonnen. Allerdings hat das Verwaltungsgericht Berlin Anfang November im Eilverfahren weitere Abrissarbeiten aus Artenschutzgründen gestoppt.

Die Senatsverwaltung will mit weiteren Maßnahmen zum besseren Schutz des Spatzes die Fortsetzung der Arbeiten erreichen. Sie hat entsprechende Unterlagen bei Gericht eingereicht. Eine Entscheidung dazu wird nach Angaben eines Gerichtssprechers aber voraussichtlich erst im Januar 2025 erfolgen.