„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist für Deutschland im Oscar-Rennen und ist in der Shortlist für „Best International Feature Film“.

Der deutsche Oscar-Beitrag für den besten internationalen Film hat es auf die Shortlist geschafft. Das gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences an diesem Dienstag (17. Dezember) bekannt. Mohammad Rasoulofs (52) Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, auf Englisch „The Seed of the Sacred Fig“, feierte bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes seine Premiere, der Filmemacher wurde mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet. Jetzt ist er die deutsche Oscar-Hoffnung. Weitere Hürden zur goldenen Trophäe folgen noch.

Das sind die Konkurrenz-Filme

Unter den 14 Filmen, mit denen „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ um die endgültigen Nominierungen ringt, befinden sich die Beiträge für Brasilien („I’m Still Here“), Dänemark („Das Mädchen mit der Nadel“), Kanada („Universal Language“), Tschechien („Vlny“), Island („Touch“), Irland („Kneecap“), Italien („Vermiglio“),Lettland ( „Flow“), Norwegen („Elternabend“), Palästina („From Ground Zero“), Senegal („Dahomey“), Thailand („How to Make Millions before Grandma Dies“), das Vereinigte Königreich („Santosh“) und Frankreichs „Emilia Pérez“.

Fünf Filme werden aus dieser Shortlist gewählt und für den Auslands-Oscar nominiert. Die Entscheidung soll am 17. Januar bekannt gegeben werden. Die 97. Academy Awards werden am 2. März 2025 in Los Angeles verliehen. Insgesamt hat die Academy am Dienstag 10 Shortlists veröffentlicht, darunter für die Kategorien „Bester Ton“, „Beste visuelle Effekte“ oder „Bestes Make-up und beste Frisuren“. Laut „Deadline“ taten sich dabei „Emilia Pérez“ mit sechs Nennungen und „Wicked“ mit vier Nennungen hervor.

„Meisterhaft inszenierter und bewegend gespielter Film“

Im vergangenen August wurde von German Films, der Vertretung des deutschen Films auf internationaler Bühne, bekannt gegeben, dass „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ der deutsche Kandidat in der Oscar-Kategorie „Bester internationaler Film“ wird. Die Entscheidung sei laut einer Pressemitteilung von einer neunköpfigen Jury rund um Schauspieler und Jurysprecher Ulrich Matthes (65) getroffen worden, nachdem diese sich 13 eingereichte Filme angesehen habe.

In der Begründung der Jury hieß es unter anderem, dass die internationale Koproduktion zwischen dem Iran, Deutschland und Frankreich „subtil von den Rissen innerhalb einer Familie, die stellvertretend sind für die Risse innerhalb der iranischen Gesellschaft“, erzähle und es sich um einen „meisterhaft inszenierten und bewegend gespielten Film mit Szenen, die im Gedächtnis bleiben“, handle. Der Regisseur war wenige Monate zuvor aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet. Es sei ein „herausragendes Werk“ und man sei „sehr froh zu wissen, dass Rasoulof in unserem Land in Sicherheit ist. Und wir freuen uns, dass er Deutschland bei den Oscars im Jahr 2025 vertreten wird.“

„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist laut Beschreibung des deutschen Verleihs Alamode „eine zornige und unverblümte Abrechnung mit dem Unrechtsregime im Iran, erzählt als brillanter, atemloser Politthriller und erfüllt mit authentischen Bildern der Proteste im Herbst 2022, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten“. Hierzulande ist der Kinostart für den 26. Dezember 2024 geplant.