Wer schon einmal Plätzchen gebacken hat, weiß, wie viel Arbeit darin steckt. Deshalb habe es seinen Preis, das süße „kleine Glück“ beim Bäcker zu kaufen, heißt es beim Innungsverband.

In der Vorweihnachtszeit greifen Kunden beim Bäcker auch gerne bei süßen hessischen Spezialitäten zu. Ob Bethmännchen oder Spitzbuben – gerade in dieser Jahreszeit bietet ein Teil der Bäckereien auch Traditionsgebäck an. „Wenn man nicht selbst backt, kann man sich das kleine Glück nach Hause holen“, sagte der Geschäftsführer des Bäcker-Innungsverbandes Hessen, Stefan Körber. 

Klar sei dabei: Im Weihnachtsgebäck stecke viel Handarbeit, das erkläre auch die im Vergleich zum Supermarkt höheren Verkaufspreise beim handwerklich produzierenden Bäcker. Zu erkennen ist das beispielsweise bei den Bethmännchen – vom Kneten und Formen der Marzipanmasse bis zum Verzieren mit den charakteristischen drei Mandeln. Auch viele andere weihnachtliche Leckereien wie Christstollen würden beim Bäcker hochwertiger und dadurch auch zu entsprechend höheren Preisen angeboten als im Einzelhandel, sagte Körber. Dazu trügen auch teurer gewordene Rohstoffe bei – zuletzt waren etwa die Butterpreise deutlich gestiegen.

Tradition vs. Wettbewerbsdruck

Dass nicht alle Bäckereien mit solchen Spezialitäten aufwarten, hat auch mit dem Wettbewerbsdruck in der Branche zu tun. Teils hätten Betriebe auch ihr Sortiment gestrafft und verzichteten auf traditionelles Backwerk zu Weihnachten, sagte Körber. Das Bäckerhandwerk verliere auch in Hessen pro Jahr etwa drei bis fünf Prozent der Bäckereien, rund 350 eigenständige Betriebe gebe es noch im Bundesland.