Mit der Lutherrose werden Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein gewürdigt. In diesem Jahr nimmt Joachim Gauck die undotierte Auszeichnung entgegen.

Die Internationale Martin Luther Stiftung ehrt den früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck für sein gesellschaftliches Wirken. Der 84-Jährige erhält am Abend in Erfurt die diesjährige Lutherrose für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage. Der studierte evangelische Theologe, ehemalige Pfarrer und einstige Bundespräsident habe sich in beispielgebender Weise für die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt, hieß es von der Stiftung. 

In einer Zeit, die durch inneren und äußeren Unfrieden und schwindendes Wertebewusstsein geprägt sei, sei Gauck ein ermutigendes Beispiel für Zivilcourage, Standhaftigkeit, Wertschätzung des menschlichen Gegenübers und Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, begründete der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Ulrich Born. 

Gauck bezieht weiterhin aktiv Stellung

Gauck war von 1990 bis 2000 erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen und von 2012 bis 2017 Bundespräsident. Auch nach seiner Amtszeit bezieht er weiterhin aktiv Stellung zu aktuellen Diskussionen und grundlegenden politischen und gesellschaftlichen Themen. 

Die Stiftung verleiht die undotierte Auszeichnung seit 2008. Erster Preisträger war der Unternehmer Heinz Horst Deichmann. Das Preissymbol bildet eine wertvolle Reproduktion eines Details des mittelalterlichen Glasfensters aus der Erfurter Augustinerkirche. Dieses Fenster stand Luther während seiner Erfurter Zeit als Augustinermönch buchstäblich vor Augen und hat ihn offensichtlich zu seinem Familienwappen und Siegel inspiriert. Es stellt eine Rose zwischen zwei Löwen dar.