Falsche Einspieler, falsche Grafiken: Die 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“ am 1. Dezember lief nicht ganz glatt. Moderatorin Julia-Niharika Sen blieb trotzdem gelassen.

Eigentlich ging es ganz professionell los: Pünktlich um 20 Uhr hieß Moderatorin Julia-Niharika Sen die Zuschauer mit gewohnt höflicher „Tagesschau“-Manier willkommen – inklusive neuem Gruß. Anschließend führte Sen ihr Publikum gewohnt routiniert durch das Programm der abendlichen Nachrichtensendung: Scholz‘ Pläne gegen die deutsche Wirtschaftskrise, Streiks bei Volkswagen, Marco Buschmann als neuer FDP-Generalsekretär, die Lage in Syrien.

„Tagesschau“-Sprecherin bleibt gelassen

Dann kam die erste Panne. Die 57-jährige Moderatorin kündigte einen Beitrag über die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah an. Doch stattdessen sah das Publikum einen Einspieler über Müll-Verschmutzung auf den Philippinen und wie Menschen dagegen vorgehen. Der Beitrag wurde nach wenigen Sekunden abgebrochen. Sen entschuldigte sich: „Das war natürlich nicht das richtige Stück, aber wir fangen noch mal an, mit der passenden Meldung dazu.“Tagesschau postet schwarze Kacheln auf Instagram – mit einer dringenden Botschaft 15:44

Während sich die Moderatorin für den Fehler entschuldigte, passierte auch schon der Nächste: Im Hintergrund war das Bild eines schweren Verkehrsunfalls in Nordrhein-Westfalen statt eines Vorschaubildes aus Nahost zu sehen. Anschließend wurde wieder der Beitrag über das philippinische Müllproblem gezeigt.

Doch Moderatorin Sen reagierte gelassen. „Und wir bitten eben den technischen Fehler kurz zu entschuldigen“, sagte sie. Nach der dritten Panne folgte schließlich der richtige Beitrag über die Lage in Nahost.

Nachrichtensendung online ohne Pannen abrufbar

Auf das Programm hatten die Pannen zwar keine Auswirkungen. Der anschließende „Tatort“ startete nur mit kurzer Verzögerung. Warum die Beiträge zum falschen Zeitpunkt abgespielt wurden, bleibt derweil unklar.

In der Mediathek der ARD ist die Pannensendung vom 1. Dezember um 20 Uhr ohne Fehler abrufbar. Die Beiträge sind dort in der richtigen Reihenfolge ohne technische Patzer zu sehen – also erst der Nahost-Konflikt, dann ging es um den Plastikmüll auf den Philippinen und im Anschluss um den Lkw-Unfall.

Pannen bei der „Tagesschau“ sind selten, kommen aber trotzdem vor. Im Gedächtnis bleibt unter anderem, wie Moderatorin Susanne Daubner live einen Lachanfall erlitt und sich nur schwer wieder konzentrieren konnte. Der Vorfall war offenbar für die „Tagesschau“ so besonders, dass der Sender den Beitrag noch online in der Mediathek gespeichert hat.

Nicht ganz so bewegend, aber trotzdem lustig war auch ein Beitrag, in dem Judith Rakers eine falsche Meldung vorlas. Den Fehler bemerkte sie selbst nicht, sodass die Regie eingreifen musste. Ebenfalls denkwürdig: 2015 musste eine Sendung nach einer Minute abgebrochen werden, weil ein Mitarbeiter versehentlich eine alte „Tagesschau“-Ausgabe eingespielt hatte.