Die Polizei hat bei Hagen einen Lkw-Fahrer aus dem Verkehr gezogen, der viel zu schnell in Schlangenlinien über mehrere Autobahnen unterwegs war. Noch ist vieles unklar – doch die Schäden sind enorm.

Nach einer Chaosfahrt über mehrere vielbefahrene Autobahnen hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Abend einen Lkw-Fahrer aus dem Verkehr gezogen und festgenommen. Noch ist unklar, wie hoch die Zahl der Unfallopfer und der beschädigten Autos ist. 

Der Düsseldorfer Polizeisprecher Marcel Fiebig sagte der Deutschen Presse-Agentur, es habe mehrere Unfälle und etliche Sachschäden gegeben. Wie viele Menschen verletzt wurden und wie schwer, das könne noch nicht gesagt werden.

Auffällige Fahrweise

„Uns wurde auf den Autobahnen rund um Neuss ein Lkw mit besonders auffälliger Fahrweise gemeldet“, sagte der Polizeisprecher. Der Mann habe die Anhaltezeichen von Polizisten missachtet und sei sehr schnell und in Schlangenlinien weiter gefahren. Er sei über mehrere Autobahnen bis in den Bereich Wuppertal gelangt, dort sei seine Fahrt schließlich geendet. Wie genau die Chaosfahrt endete, könne er noch nicht sagen, erklärte Fiebig. „Aber den Mann hinter dem Steuer haben wir jetzt sicher, der ist in Obhut.“

Der WDR berichtete, der Lkw mit polnischen Kennzeichen stehe auf der A1 quer zur Fahrbahn etwa 300 Meter vor Ausfahrt Hagen West in Fahrtrichtung Bremen. Der Fahrer sei in Handschellen abgeführt worden, berichtete ein WDR-Reporter. Direkt neben dem Lkw stünden mehrere stark beschädigte Autos.

Alkohol oder Drogen im Spiel?

Ein Polizeisprecher sagte, die Maßnahmen zur Identifizierung des Lkw-Fahrers liefen. Ob bei dem Mann Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen sei, werde nun geprüft. 

Es werde eine Bestandsaufnahme der Schäden gemacht. „Was den geritten hat, so zu fahren, wissen wir auch noch nicht.“ Der Mann sei mit seinem Lkw auf den Autobahnen 46 und 57 und der A1 unterwegs gewesen.

Es gebe nach wie vor keine Gesamtzahl der Verletzten. Die Lkw-Fahrt habe sich über schätzungsweise 70 bis 80 Kilometer hingezogen, berichtete der WDR-Reporter. Hundertschaften der Polizei sammelten sich, um bei der Suche nach Unfallopfern helfen zu können. 

Für Autofahrer werde eine Betreuungsstelle eingerichtet. Mehrere Autobahnabschnitte seien weiterhin gesperrt. Laut WDR-Verkehrsstudio ist die A1 zwischen Wuppertal-Nord und dem Westhofener Kreuz in beide Richtung gesperrt. Dort habe es mehrere Unfälle mit dem Lkw gegeben. Auch die A46 von Wuppertal-Varresbeck bis zum Kreuz Wuppertal-Nord sei deswegen gesperrt.