Der Autobauer Volkswagen hat das von der Gewerkschaft IG Metall und dem Betriebsrat des Unternehmens vorgelegte „Zukunftskonzept“ zur Verhinderung von Standortschließungen und Stellenabbau abgelehnt. „Zwar können sich kurzfristig auch positive Effekte ergeben, jedoch führen die genannten Maßnahmen überwiegend zu keiner finanziellen nachhaltigen Entlastung des Unternehmens in den kommenden Jahren“, erklärte ein Konzernsprecher am Freitag. Das genannte Einsparpotenzial sei „auch nach intensiver Analyse nicht feststellbar“.
Die Arbeitnehmervertreter des kriselnden Autobauers hatten einen Gehaltsverzicht von Belegschaft und Vorstand vorgeschlagen und im Gegenzug Garantien für Beschäftigung und Standorte gefordert. Allerdings soll der Idee zufolge durchaus eine Entgelterhöhung ausgehandelt werden, die jedoch zunächst nicht ausgezahlt werden sondern in einen Fonds fließen soll. Dieser soll dann zur Finanzierung von eventuell nötigen Arbeitszeitkürzungen verwendet werden.
VW hatte zuvor einen harten Sparkurs mit Fabrikschließungen, Kündigungen und Gehaltskürzungen in Aussicht gestellt. „Das Unternehmen hat den Gegenvorschlag der Arbeitnehmerseite finanziell bewertet“, erklärte der VW-Sprecher nun. Eine nachhaltige Einsparung der von IG Metall und Gesamtbetriebsrat genannten 1,5 Milliarden Euro ergebe sich daraus nicht.
„Es ist äußerst bedauerlich, dass das Unternehmen die konstruktiven Vorschläge der Arbeitnehmerseite und die damit verbundenen Beiträge der Beschäftigten über Presseverlautbarungen abbügelt“, kritisierte ein Sprecher der IG Metall. Mit ihrem Zukunftskonzept seien sie bereits „hart an die Grenze des Zumutbaren für die Beschäftigten gegangen“. Doch VW zeige sich kompromisslos und beharre auf „Maximalpositionen“.
Bei VW läuft in der Nacht zum Sonntag die Friedenspflicht aus. Die IG Metall hat die Belegschaft bereits auf Arbeitskampfmaßnahmen eingeschworen. Ab Sonntag und wohl spätestens am Montag dürfte es zu Warnstreiks kommen.