Schleswig-Holstein FDP-Vorsitzender Vogt hat eine klare Meinung zum kritisierten „D-Day“-Strategiepapier als Vorbereitung des Ausstiegs aus der Ampel-Koalition. Er erwartet mehr Professionalität.
Der schleswig-holsteinische FDP-Vorsitzende Christopher Vogt hat das Strategiepapier seiner Partei zum Ausstieg aus der Ampelkoalition hart kritisiert. „Die Wortwahl ist irritierend unprofessionell und schlichtweg unangemessen“, teilte Vogt auf dpa-Anfrage mit. Er erwarte in der Zentrale einer traditionsreichen liberalen Partei deutlich mehr Professionalität. „Der Schaden ist so groß, dass dieser Vorgang zu personellen Konsequenzen führen muss“, so Vogt.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai erklärte inzwischen seinen Rücktritt und reagierte damit auf das sogenannte „D-Day“-Papier, das am Vortag bekanntgeworden war. Es enthält ein detailliertes Szenario für den Ausstieg der FDP aus der Ampel mit SPD und Grünen.
In dem Papier ist zum Beispiel davon die Rede, dass der „ideale Zeitpunkt“ für einen avisierten Ausstieg aus der Koalition zwischen dem 4. und 10. November liegen könnte. Am 6. November kam es tatsächlich zum Bruch des schon lange kriselnden Bündnisses – indem Kanzler Olaf Scholz (SPD) bei einer Sitzung des Koalitionsausschusses Lindner als Finanzminister entließ.
Vogt sagte, seit dem Spätsommer sei klar gewesen, dass es im Herbst entweder gemeinsam überzeugende Lösungen für zentrale Probleme wie vor allem die Wirtschaftslage geben müsse oder diese Koalition ein Ende finden würde. Das sei sehr deutlich kommuniziert worden, und alle Koalitionsparteien hätten seitdem intern verschiedene Szenarien diskutiert. „Dieses Papier ist jedoch einer liberalen Partei in Form und Inhalt unwürdig“, so Vogt.