Die Gehwegbrücke ist ein Stück des Hubbrücken-Ensembles in Lübeck. Das 46 Tonnen schwere Teil der Querung ist in einem desolaten Zustand. Für den Abbau waren Spezialgeräte nötig.

Ein Teil der Lübecker Hubbrücke ist aus Sicherheitsgründen abgebaut worden. An einigen Stellen sei das Brückenstück so stark verrostet und einsturzgefährdet, dass es für Menschen sowie auf dem Wasser darunter fahrende Schiffe gefährlich wurde, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee (WSA) der Deutschen Presse-Agentur. 

Die demontierte und 46 Tonnen schwere Gehwegbrücke war am frühen Freitagmorgen mit einem speziellen Schwimmkran über die anderen Brücken hinweg an Land gehoben worden. „Wir haben 50 Minuten gebraucht, das war schneller als erwartet und rekordverdächtig – wir sind erleichtert, dass alles geklappt hat“, sagte der Sprecher. Jetzt werde demnach überprüft, ob das Teil repariert werden kann, oder ein Neubau nötig wird.

Seit Anfang September ist die Hubbrücke komplett gesperrt. Autos können bereits seit vielen Monaten nicht mehr über die Brücke fahren. Eine Sonderprüfung des WSA hatte zuletzt die massiven Schäden aufgezeigt – unter anderem die alte Mechanik ist defekt. 

Neuer Look für die mehr als 100 Jahre alte Brücke

Die anderen beiden Teile des Ensembles – die Eisenbahnbrücke sowie die Fahrzeugbrücke – sollen laut WSA frühestens im kommenden Jahr saniert werden. „Die Brücke wird auf jeden Fall wieder da sein, aber eventuell in einem neuen Look und mit neuer Technik.“

Die Hubbrücke im Norden der Lübecker Altstadt am Zusammenfluss der Trave mit dem Elbe-Lübeck-Kanal besteht aus drei getrennten Stahlbrücken für Eisenbahn, Straßenfahrzeuge und Fußgänger. Flankiert wird sie von zwei markanten Brückentürmen im neugotischen Stil. Die Brücke wurde im Juni 1900 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.