Weniger als 1.000 Gefangene saßen Ende März im Nordosten hinter Gittern. Es waren schon mal deutlich mehr.

Mecklenburg-Vorpommerns Gefängnisse sind alles andere als überfüllt. Das zweite Jahr in Folge ist die Zahl der Insassen gesunken. 

Bei der jüngsten Zählung am 31. März 2024 saßen 965 Menschen in den Justizvollzugsanstalten in Bützow, Waldeck, Stralsund und Neustrelitz ein, wie das Statistische Amt des Landes bekanntgab. Das waren 22 weniger als am 31. März 2023 und 45 weniger als noch ein Jahr davor. Nach Angaben der Landesregierung gibt es im Nordosten 1.330 Haftplätze in den JVAs. 

Typischer Häftling: männlich, mittelalt, vorbestraft

Wegen Häftlingsmangels war 2018 bereits die Justizvollzugsanstalt Neubrandenburg geschlossen worden. In den Jahren 2001 bis 2007 saßen noch jeweils mehr als 1.300 Menschen in MV am Zähltag hinter Gittern. Seit 2016 liegen die Zahlen unter 1.000 – mit Ausnahme des Nach-Corona-Jahres 2022, als 1.010 Personen einsaßen.

Fast alle Gefängnisinsassen am 31. März 2024 waren den Statistikern zufolge Männer (918 von 965). Über die Hälfte (520) war schon vorbestraft, 285 davon mehr als fünfmal. Ebenfalls mehr als die Hälfte aller Häftlinge (551) waren zwischen 30 und 50 Jahre alt. Nur 44 waren älter als 60. Unter 18 Jahre alt waren 24 Insassen. Fast jeder Vierte Gefangene am 31. März 2024 war den Angaben zufolge Ausländer.