Italien verschärft seinen Bußgeldkatalog. Wer künftig gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt, muss mit hohen Strafen rechnen. Auch für E-Scooter gelten neue Regeln.

Obwohl die Bußgelder in Deutschland vor einiger Zeit ein ganzes Stück teurer geworden sind, kommen Autofahrer hierzulande oftmals vergleichsweise glimpflich davon. Längst berüchtigt sind die Strafen hingegen in den Niederlanden oder der Schweiz. Mit Italien kommt ab dem nächsten Jahr wieder ein Land dazu, in dem man sich – nicht nur ihrem Geldbeutel zuliebe – sehr genau an die Verkehrsregeln halten sollte.

Gegenüber Rasern kennt Italien weiterhin kein Pardon. Schon ab einer Überschreitung von 10 km/h drohen Strafen von bis zu 700 Euro. Zwischen 40 und 60 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit sind es bis zu 2170 Euro, über 60 km/h können es über 3000 Euro werden.

Drogen, Alkohol und Handy am Steuer in Italien extrem teuer

Ausgesprochen teuer wird es beim Thema Alkohol und Drogen am Steuer. Wer die Promillegrenze von 0,5 überschreitet, riskiert eine Strafe von bis zu 2000 Euro. Zwischen 0,8 und 1,5 Promille verdoppelt sich das, über 1,5 Promille können es bis zu 6000 Euro und sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten sein.

Autofahrer 2025 17.30

Wurde das berühmte Handy am Steuer bisher noch relativ zurückhaltend bestraft, wird es ab dem kommenden Jahr überaus ernst. Bis zu 1000 Euro werden bereits beim ersten Mal fällig. Im Wiederholungsfall sind es dann schon 1400 Euro. 

Für Touristen ebenfalls relevant: Für E-Scooter kommt eine Helmpflicht. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, laufen insbesondere Verleiher bereits Sturm gegen die Neuregelung. Demnach hielten es manche nicht für möglich, überhaupt einen Helm an die zahllosen Leihroller anzubringen. Die Branche rechnet mit einem Nutzungsrückgang von bis zu 70 Prozent.

Aussitzen sinnlos: Italien darf in Deutschland vollstrecken

Wer nun hofft, dass eine Strafe aus Italien, sofern sie nicht bei einer persönlichen Verkehrskontrolle verhängt und eingetrieben wird, ihren Weg nach Deutschland schon nicht finden wird, irrt. Zuletzt konnte der Eindruck entstehen, da zahllose Bußgeldforderungen aufgrund eines behördlichen Problems monatelang nicht zugestellt werden konnten. Das berichtet etwa der „ADAC„.

Bußgeld Ausland 17:08

Das Problem, welches für den Rückstau gesorgt hatte, ist inzwischen aus der Welt und die Bescheide trudeln wieder ein. In Deutschland kann und darf vollstreckt werden. Das Fachmagazin „Auto Motor Sport“ erklärt allerdings, dass Fahrverbote nur in Italien gelten und aus Strafen aus dem Ausland keine Punkte im Flensburger Register resultieren.