Im Berliner Haushalt für 2025 klafft ein Drei-Milliarden-Euro-Loch. Der Senat will auch in der Kultur spürbar den Rotstift ansetzen. Die Kulturschaffenden sprechen von einer Rasenmäher-Methode.
Die Kulturstiftungen des Landes Berlin haben vor dem Hintergrund der Millionen-Sparpläne des Senats ein Konzept für die künftige Kulturlandschaft gefordert. „Konsolidierung ohne Konzept und ohne Einbeziehung der Ressortverantwortlichen führt einfach nur in ein Abriss-Szenario“, hieß es in einem nun veröffentlichten Brief der Stiftungen. „Wir fordern die Abgeordneten der Regierungskoalition auf, dieser vorliegenden Kürzungsliste so nicht zuzustimmen und ein Konzept vom Senat einzufordern, das klare Entwicklungsziele und -pfade für die Kulturlandschaft Berlins definiert.“
Unterzeichner des Briefes sind die Berlinische Galerie, das Bröhan-Museum sowie die Stiftungen Berliner Mauer, Berliner Philharmoniker, Deutsches Technikmuseum Berlin, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Oper in Berlin, Stadtmuseum Berlin, Topographie des Terrors und Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Die Kulturstätten zeigten sich fassungslos über die aktuelle Sparliste des Senats im Kulturbereich. Es werde nach dem Rasenmäher-Prinzip gekürzt. Viele Sonderprogramme, mit denen derzeit die Voraussetzungen für zukünftiges Handeln geschaffen würden – etwa die digitale Transformation -, würden ersatzlos gestrichen. Und: „Die Rahmenbedingungen für das Management der Kulturstiftungen bleiben für die nächsten Jahre völlig unklar.“
130 Millionen Euro weniger für Berliner Kultur
Die Kulturstätten fordern, Zuschussentscheidungen müssten unter definierten Rahmenbedingungen beschrieben und so getroffen werden, dass sie im Management realisierbar seien. „Für entsprechende Vereinbarungen stehen wir als Berliner Kultureinrichtungen auch im Bewusstsein der Sparzwänge im Haushalt bereit.“
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition in Berlin hatten ein Drei-Milliarden-Sparprogramm für den Landeshaushalt 2025 vorgestellt. Die rund 130 Millionen Euro Ausgaben, die in der Berliner Kultur wegfallen sollen, entsprechen etwa zwölf Prozent ihres Budgets. Bereits seit Wochen warnen Häuser vor Insolvenzen, Einschränkungen im Spielbetrieb und dem Verlust von Arbeitsplätzen.