Wegen illegaler Tierversuche kündigt ein Göttinger Max-Planck-Institut einer Mitarbeiterin. Nun gibt es eine neue Entwicklung in dem Fall.

Wegen möglicher illegaler Tierversuche ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft gegen eine ehemalige Forscherin eines Göttinger Max-Planck-Instituts. Das bestätigte die Ermittlungsbehörde der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte bereits das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) den Fall untersucht und nach eigenen Angaben an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft geht es bei den Ermittlungen um zwei Versuchsreihen mit Mäusen. Der Forscherin wird vorgeworfen, die Tierversuche auch nach dem Ende der Genehmigung fortgesetzt und dabei auch Mäuse getötet zu haben. Die Zahl der dabei gestorbenen Tiere ist den Angaben zufolge bisher nicht bekannt. Nur bei einer der beiden Versuchsreihen ist der genehmigte Versuchszeitraum bekannt: Er reichte von Juli 2018 bis Juli 2023. Die Ermittlungen dauern an.

Bereits Ermittlungen in der Vergangenheit in ähnlichem Fall

Gegen die betroffene Wissenschaftlerin wird nicht zum ersten Mal ermittelt. Das Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften hatte im November 2023 mitgeteilt, dass angemessene Maßnahmen ergriffen worden seien, damit die Forscherin keine Tierversuche mehr an dem Institut durchführen könne. Im Januar klagte die Frau dann gegen ihre fristlose Kündigung vor dem Arbeitsgericht Göttingen. Später einigten sich die Wissenschaftlerin und das Institut auf einen Vergleich. Ihr wurde letztlich zum 31. Januar gekündigt.

Das Forschungsinstitut warf der Frau nach früheren Angaben des Arbeitsgerichtes vor, Tierversuche gemacht zu haben, ohne sie vorab von der zuständigen Behörde genehmigen zu lassen. Konkret ging es um Versuche, bei denen die Tiermedizinerin untersuchte, wie sich Mäuse bei Sauerstoffmangel verhalten. Die Frau arbeitete den Angaben zufolge seit vielen Jahren an dem Institut. Ihr Arbeitsvertrag lief noch bis 2026.