Ein lauter Knall schreckt am frühen Morgen die Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes in Moabit auf. An einer Bankfiliale entdecken sie zwei gesprengte Geldautomaten.
Erneut sind in Berlin Geldautomaten in einer Bank gesprengt worden. In der Nacht zu Dienstag traf es zwei Automaten in Moabit. Menschen wurden nicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Zwei Täter sollen nach der Sprengung gegen 3.15 Uhr in verschiedene Richtungen geflüchtet sein.
Wachleute in der Nachbarschaft hatten einen lauten Knall vernommen und die gesprengten Automaten an der Bankfiliale entdeckt. Sie informierten die Polizei. Ob und wie viel Geld die Täter erbeuteten, muss erst noch ermittelt werden.
Erst in der vergangenen Woche sprengten Kriminelle zwei Geldautomaten in einer Bank in Neu-Hohenschönhausen. Den Tätern gelang die Flucht, obwohl die Polizei bei der Suche nach ihnen einen Hubschrauber einsetzte.
Lukratives Geschäft für kriminelle Banden
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit: „Geldautomaten-Sprengungen sind nach wie vor ein äußerst lukratives Geschäft für kriminelle Banden. Mit dem passenden Equipment kann man schnell viel Geld machen. Hohe Sachschäden, Verletzte und auch Tote werden in Kauf genommen.“ Die Banken würden nicht genug tun, um Täter abzuschrecken. In anderen Ländern wie den Niederlanden habe man mit vielen Maßnahmen das Kriminalitätsphänomen in den Griff bekommen.
Bis zum 8. November hatte die Berliner Polizei im laufenden Jahr 35 Automatensprengungen registriert. Nach Polizeiangaben gab es 2022 24 Sprengungen, 2021 waren es 26 und 2020 nur 4. In ganz Deutschland gibt es rund 50.000 Geldautomaten, wie der Gesamtverband der Versicherer mitteilte. 2023 registrierte die Polizei 461 Fälle von erfolgreichen und versuchten Sprengungen. Knapp 30 Millionen Euro wurden laut Bundeskriminalamt (BKA) dabei erbeutet. Der Schaden durch Zerstörungen an Gebäuden war deutlich höher.