Die deutschen Basketballer sind in der EM-Qualifikation wieder auf Kurs. Gegen Schweden gelingt die Revanche. Für den Coach ist es ein besonderer Sieg.

Die deutschen Basketballer haben unter dem neuen Bundestrainer Álex Mumbrú ihren ersten Sieg gefeiert. Ohne die NBA-Profis und die meisten Euroleague-Spieler setzten sich die Gastgeber in Heidelberg gegen Schweden mit 80:61 (41:31) durch und nahmen damit Revanche für die knappe Niederlage in Stockholm am Freitag.

Mit zwei Siegen aus vier Spielen liegt die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes nun wieder auf Kurs Richtung Europameisterschaft 2025. Die besten drei Teams der Vierergruppe qualifizieren sich für die EM im kommenden Jahr in Finnland, Polen, Zypern und Lettland. Die letzten beiden Qualifikationsspiele finden im Februar 2025 in Montenegro und in Bamberg gegen Bulgarien statt.

Ohne die NBA-Stars wie Kapitän Dennis Schröder oder Franz Wagner war Kapitän Johannes Thiemann vor 4380 Zuschauern im ausverkauften SNP Dome mit 16 Punkten bester deutscher Werfer. Insgesamt trafen fünf deutsche Spieler zweistellig.

Zäher Start, dann übernimmt ein 18-Jähriger

Die völlig neu zusammengewürfelte deutsche Mannschaft tat sich anfangs erneut sehr schwer. Obwohl Bayern München und Alba Berlin erst Ende der Woche wieder in der Euroleague gefordert sind, waren auch die Spieler der beiden deutschen Top-Teams nicht dabei, um sich im dicht getakteten Spielkalender eine Pause zu gönnen. Lediglich Berlins Malte Delow war im Vergleich zur Niederlage in Stockholm dabei.

Nach einem holprigen Start zeigten aber vor allem die jungen Spieler im Kader einige schöne Aktionen. Der erst 18 Jahre alte Jack Kayil ließ immer wieder sein Können aufblitzen, auch Spieler wie Joel Aminu (Rasta Vechta) oder Kay Bruhnke, der in Litauen unter Vertrag steht, rechtfertigten ihre Nominierung.

Klare Führung zur Pause

„Jack ist eines unserer großen Talente. Er macht das mit seinen 18 Jahren schon erstaunlich gut“, sagte DBB-Vizepräsident Armin Andres beim Internet-Sender MagentaSport. Nach dem ersten Viertel lag Deutschland mit vier Punkten vorne, bis zur Halbzeit baute das Mumbrú-Team den Vorsprung auf zehn Zähler aus (41:31). Und das, obwohl in David Krämer der überragende Spieler vom Freitag dieses Mal zunächst nicht seinen Rhythmus fand. In Stockholm hatte der Weltmeister mit 43 Punkten geglänzt.

Mumbrú, der das schwere Erbe des zum deutschen Meister Bayern München gewechselten Weltmeister-Coaches Gordon Herbert angetreten hat, konnte vor allem mit einer im Vergleich zum Freitag deutlich stärkeren Defensive zufrieden sein. Zudem fielen nach dem Seitenwechsel auch in der Offensive mehr Würfe. So wuchs der Vorsprung weiter an, Mumbrú konnte das Geschehen im Schlussviertel gelassen von der Seitenlinie verfolgen.

Bei der EM im kommenden Sommer sollen die Stars wie Schröder und Franz Wagner dann wieder dabei sein. „Ihr Ziel ist eine Medaille bei der EM. Das haben sie direkt nach Platz vier bei Olympia gesagt“, berichtete Andres. In Paris hatte Deutschland als Vierter eine Medaille knapp verpasst.