Mainz 05 geht in der Bundesliga gern auf Reisen. Auch bei Holstein Kiel gewinnt das Team von Trainer Bo Henriksen und ist seit März auswärts ungeschlagen. Die Leistung der Kieler ist bedenklich.

Der FSV Mainz 05 bleibt in der Fremde eine Macht. Das Team von Trainer Bo Henriksen ließ sich in der Fußball-Bundesliga auch von Holstein Kiel nicht stoppen. Die Rheinhessen setzten sich souverän mit 3:0 (2:0) beim enttäuschenden Aufsteiger durch und sind seit nunmehr neun Auswärtsspielen saisonübergreifend ungeschlagen.

Nadiem Amiri (11. Minute) mit seinem dritten Saisontor und Jung-Nationalspieler Jonathan Burkardt (37.) per Handelfmeter sorgten schon vor der Pause für die sichere Führung. Der Ex-Kieler Jae Sung Lee (53.) beseitigte mit seinem ebenfalls dritten Saisontreffer die letzten Zweifel. Die Mainzer waren in allen Belangen überlegen und festigten ihren Platz im oberen Tabellenmittelfeld.

Kieler erschreckend schwach 

Dagegen zeigten die Kieler drei Wochen nach dem ersten Bundesliga-Sieg in ihrer Club-Geschichte (1:0 gegen den 1. FC Heidenheim) vor allem in der ersten Halbzeit eine kaum erstliga-taugliche Leistung und sind als Tabellen-17. weiter auf einem Abstiegsplatz.

Zu Beginn ließen die Gastgeber vor 14.906 Zuschauern die Mainzer kommen. Die Gäste gaben den Norddeutschen mit ihrem frühen Pressing aber auch kaum Raum zur Entfaltung. In den ersten zehn Minuten erspielte sich der FSV schon einen Ballbesitz von 60 Prozent. Nach vier Minuten hatte das Team durch Burkardt bereits die erste Chance, er schoss den Ball aber übers Tor.Wenig später schlug für die Kieler wieder der Fluch der frühen Gegentore zu, als Amiri die bis dahin beste Kombination der Mainzer erfolgreich vollendete. Es war der neunte Gegentreffer in den ersten 20 Minuten im elften Ligaspiel.

Holstein-Trainer Rapp reagiert mit zwei Wechseln 

Nach dem Rückstand schien es kurzzeitig, dass die KSV Holstein allmählich aufwacht. Doch der Aufsteiger war weiter zu harmlos. Auch die Rückkehr von Kapitän Lewis Holtby nach einer Verletzung brachte nichts. Die Mainzer hatten kaum Mühe, die Partie zu kontrollieren. Sie hatten sogar die Möglichkeit zu erhöhen: Amiri (32.) setzte bei einem Freistoß den Ball an die Latte.

Kiels Trainer Marcel Rapp reagierte auf die desolate Vorstellung seiner Mannschaft. Für Angreifer Shuto Machino und Defensivspieler Tymoteusz Puchacz brachte er Finn Porath und Armin Gigovic (33.). Nur zwei Minuten später verursachte ausgerechnet Gigovic den Handelfmeter, den Burkardt zu seinem siebten Saisontor nutzte.

Mainz auch im zweiten Abschnitt souverän 

An den Kräfteverhältnissen auf dem Platz änderte sich auch nach der Pause nichts. Die Mainzer waren taktisch, technisch, spielerisch besser als ihr Gegner. Sie ließen den Ball durch ihre Reihen laufen, ohne groß gestört zu werden. Lees Kopfballtor war die logische Folge der Überlegenheit des FSV. Aus Verbundenheit zu seinem früheren Verein verzichtete der Koreaner auf ausgiebigen Jubel.

Einen Schreckmoment gab es noch für die Mainzer: Burkardt (80.) musste mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Zuvor hatte er erneut ins Tor getroffen, stand aber dabei im Abseits.