Zwischen Köln und Aachen krachen ein Güterzug und ein Bauzug ineinander. Die Beteiligten überleben das Unglück. Aber für Bahnfahrer sind die Auswirkungen enorm.
Drei Verletzte und massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr: Zwischen Köln und Aachen ist ein Güterzug mit einem Bauzug zusammengestoßen. Die Lok und zehn Waggons des Güterzugs entgleisten, wie die Feuerwehr mitteilte. Angesichts der aufwendigen Bergung der schweren Fahrzeuge und der notwendigen Reparaturen am Unglücksort ging die Bahn von einer tagelangen Sperrung der betroffenen Strecke aus.
Der Unfall, der sich bei Kerpen auf dem Abschnitt zwischen Horrem und Düren ereignete, wirkte sich erheblich auf den Bahnverkehr in der Region und auch auf den Fernverkehr aus. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Zwischen dem Kölner und dem Aachener Hauptbahnhof wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Es bildeten sich lange Schlangen von Reisenden.
Nach Angaben der Bundespolizei erlitt der Triebfahrzeugführer des Güterzugs bei dem Zusammenstoß schwere Verletzungen und kam in ein Krankenhaus. Zwei weitere Personen seien ebenfalls verletzt, allerdings nicht schwer. Wie es zu dem Zusammenstoß kam, war zunächst unklar. Es gebe noch keine Hinweise auf die Unfallursache, sagte eine Sprecherin. Sie werde nun ermittelt.
Waggons quer auf den Schienen
Die Feuerwehr wurde nach eigenen Angaben in der Nacht um 1.20 Uhr über den Unfall auf Höhe des Orts Dorsfeld alarmiert. Die entgleisten Waggons lagen teilweise quer auf den Schienen. Mit einem Großaufgebot wurde Hilfe geleistet. Zudem untersuchte die Feuerwehr, ob gefährliche Stoffe aus den Waggons ausgetreten waren. Das war aber nicht der Fall. Es sei keine Gefahr für die Bevölkerung festgestellt worden, sagte ein Sprecher.
Die Bahn ging in einer ersten Einschätzung von einer tagelangen Sperrung der üblicherweise stark frequentierten Strecke aus. „Bis alles behoben ist, wird es vermutlich mehrere Tage dauern“, sagte ein Sprecher. Zunächst müssten die Eisenbahnwagen beiseite geräumt werden – womöglich könnten sie mit einem Kran „aufgegleist“ werden. „Wenn das nicht funktioniert, müssen sie vielleicht auch über die Straße entfernt werden.“
Zerstörte Betonmasten
Darüber hinaus gab es Schäden an der Strecke. Dazu zählten nach Angaben der Bahn vier zerstörte Betonmasten, mehrere zerstörte Betonschwellen und eine heruntergerissene Oberleitung. Ob es noch mehr Schäden gebe, werde sich erst zeigen, wenn die Eisenbahnwagen abtransportiert seien, erklärte der Sprecher.
Betroffen von dem Unglück war im Fernverkehr unter anderem die Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Brüssel. Zwischen Köln und Aachen entfielen ICE-Züge. Auch auf der Verbindung zwischen Aachen und Berlin entfielen ICE-Züge auf dem Abschnitt. Im Nahverkehr gab es ebenfalls erhebliche Einschränkungen bei Verbindungen zwischen Köln und Aachen. Betroffen waren der RE 1 (RRX), der RE 9, sowie die S-Bahn-Linien 12 und 19.