Er soll im Mund eine Rasierklinge versteckt und damit seine Söhne angegriffen haben: In Hamburg hat der Prozess gegen einen 43-Jährigen wegen versuchten Mordes begonnen. Was ist das Motiv?
Ein 43-Jähriger, der laut Anklage versucht hat, zwei seiner erwachsenen Söhne zu ermorden, muss sich seit Freitag vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm in zwei Fällen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Der Angeklagte habe in der Nacht des 8. April im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg auf der Straße beabsichtigt, seine 22 und 25 Jahre alten Söhne heimtückisch zu töten. Während eines Streits habe er eine zuvor im Mund versteckte Rasierklinge hervorgeholt.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft fügte der Türke seinem jüngeren Sohn eine stark blutende Schnittverletzung am Hals zu. Der ältere Sohn erlitt eine Schnittverletzung am Bauch. Vor weiteren Attacken hätten sich die Opfer in einer nahegelegenen Moschee in Sicherheit bringen können.
Hintergründe sind noch unklar
Die Hintergründe des Streits sind nach Angaben einer Gerichtssprecherin bislang unklar. Bei dem Vorfall soll noch ein dritter Sohn dabei gewesen sein. Der vorbestrafte Angeklagte, der in Untersuchungshaft sitzt, kündigte für den nächsten Prozesstag am 2. Dezember eine Aussage an. Es sind noch zehn weitere Verhandlungstage angesetzt.
Die beiden Opfer sind als Zeugen geladen, im Ermittlungsverfahren hatten sie beide ausgesagt. Auch eine psychiatrische Sachverständige soll ein Gutachten abgeben.