Weihnachten werden wieder viele Spielzeuge unter dem Baum liegen. Fachleute raten beim Kauf kritisch zu sein – vor allem angesichts vermeintlicher Schnäppchen aus Asien.
Wie ist ein Spielzeug verarbeitet, wie riecht es, hat es ein Prüfzeichen? Fachleute vom TÜV Rheinland raten Eltern und Großeltern beim Kauf von Weihnachtsgeschenken genau hinzuschauen. „Die eigentliche Prüfung ist der gesunde Menschenverstand“, sagte der Laborleiter von der Spielzeugprüfung in Nürnberg, Sebastian Rösch. Habe ein Spielzeug etwa scharfe Kanten, rieche es auffällig nach Chemie oder mache es sehr laute Geräusche – all das sage etwas über die Qualität aus.
Orientierung können ihm zufolge auch Prüfzeichen wie das GS-Siegel bieten, das nur unabhängige Prüfdienstleister vergeben dürfen. Das CE-Kennzeichen sei hingegen eine Selbsterklärung des Herstellers, dass das Produkt die Sicherheitsanforderungen der EU erfülle. Unabhängig überprüft worden sei das nicht, erläuterte Rösch. Spielzeuge, die nicht einmal ein CE-Kennzeichen tragen, seien kritisch zu sehen.
Vorsicht bei vermeintlichen Schnäppchen
Der bayerische Einzelhandel warnt deshalb davor, Kinderspielzeuge bei asiatischen Onlinehändlern zu kaufen. Bei Versendern wie Shein, Temu oder Alibaba wisse man oft nicht, wer die Dinge produziert habe und ob Sicherheitsstandards eingehalten würden, teilte der Handelsverband Bayern mit. Daher rät der Verband: „Finger weg von solchen vermeintlichen Schnäppchen.“
Der TÜV Rheinland selbst kommt nach Angaben von Rösch in der Regel nicht mit Spielzeugen in Kontakt, die die Gewerbeaufsichtsämter ins Visier genommen haben. Auf dem Prüftisch landen vielmehr neue Produkte, deren Sicherheit die Hersteller testen lassen, bevor sie auf den Markt kommen. In einem Gerät zieht ein Greifer zum Beispiel mit viel Kraft am Auge eines Plüschhundes. In einem anderen fällt ein Gewicht auf ein Babyspielzeug aus Holz, um zu sehen, ob Material absplittert.
Gerade bei Kindern unter drei Jahren könne die Gefahr bestehen, dass diese an Kleinteilen ersticken oder sich strangulierten, sagte TÜV Rheinland-Expertin Barbara Scheller. Daneben gebe es aber weitere Risiken für Kinder, die nicht sichtbar seien. Dazu zählten Chemikalien, die krebserregend oder fortpflanzungsgefährdend sein könnten.