Vor der dritten Tarifrunde bei VW mahnt Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies schnelles Handeln an. Er fordert Management und Gewerkschaft auf, gemeinsam Werksschließungen zu verhindern.

Vor Beginn der dritten Tarifrunde bei VW hat Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies den Zukunftsplan von Betriebsrat und IG Metall begrüßt. „Es ist gut, dass hier nun neue Vorschläge auf den Tisch kommen“, sagte der SPD-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Management und Betriebsrat müssen jetzt rasch gemeinsam Lösungen erarbeiten, die Arbeitsplätze sichern und Standortschließungen entbehrlich machen.“ Ansonsten ginge vor allem Know-how unwiederbringlich verloren. 

Lies hält es für möglich, dass die Vorschläge, die der Betriebsrat am Mittwoch präsentiert hatte, eine Grundlage für einen Kompromiss bilden können. Er erwartet, „dass man sich nun seitens des Managements sehr gewissenhaft und konstruktiv damit auseinandersetzt“. Es sei im Interesse aller Beteiligten, rasch zu Ergebnissen zu kommen, mahnte der Politiker, der früher selbst das Land Niedersachsen im Aufsichtsrat des Autobauers vertreten hat.

In Wolfsburg kommen Vertreter von IG Metall und VW heute zu ihrer dritten Tarifrunde zusammen. In der Volkswagen Arena wollen sie dann auch über die neuen Vorschläge der Arbeitnehmerseite beraten, die Arbeitskosten ohne Entlassungen zu senken. Im Vorfeld der Gespräche will die Gewerkschaft noch einmal den Druck erhöhen: Am Vormittag ist eine Demonstration vom VW-Werk zur Volkswagen Arena geplant. Die Gewerkschaft rechnet mit mehreren Tausend Teilnehmern.