Sachsen-Anhalt setzt landesweit auf die Bezahlkarte für Geflüchtete. Der Flüchtlingsrat sieht darin eine Diskriminierungskarte und empfiehlt gezielte Tauschaktionen. Im Landtag gibt es daran Kritik.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Kerstin Godenrath hat dem Flüchtlingsrat vorgeworfen, den flächendeckenden Einsatz der Bezahlkarte für Geflüchtete in Sachsen-Anhalt gezielt zu stören. Vom Land geförderte Vereine dürften Verfahrensweisen des Staates nicht bewusst unterlaufen, sagte Godenrath der Deutschen Presse-Agentur. „Die Bezahlkarte ist ja nicht aus Spaß eingeführt worden.“ Man könne auf Probleme hinweisen, aber nach Schlupflöchern zu suchen, sei falsch, so die CDU-Politikerin.
Mit der Bezahlkarte werden Bargeldabhebungen auf 50 Euro begrenzt. Der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt hält das Instrument für eine „Diskriminierungskarte“ und beklagt eine Ausgrenzung von Geflüchteten. Auf seiner Website ruft der Verein dazu auf, sich solidarisch zu zeigen und Umtauschbörsen zu initiieren. Betroffene sollten mit der Bezahlkarte Gutscheine in Lebensmittelläden kaufen und im Anschluss mit anderen Menschen den Geldwert gegen Bargeld tauschen, heißt es dort.