In Deutschland wird oft über Menschen mit ausländischen Wurzeln gesprochen, nicht jedoch mit ihnen – sagen jedenfalls migrantische Verbände. Das soll sich zumindest in Berlin nun ändern.

Die Berliner Migrantenverbände wollen sich künftig lauter zu Wort melden und sich offensiver für die Belange von Menschen mit ausländischen Wurzeln einsetzen. Das kündigten mehrere Sprecher bei der Vorstellung der neuen Plattform Berlin Polyphon an, zu der sich etwa 40 Berliner Organisationen, Vereine, Träger und Dachverbände zusammengeschlossen haben. 

„Die Vielfalt der Migration muss auch eine Stimme haben, und sie muss sehr viel lauter sein“, sagte die Geschäftsführerin des bei der Unterstützung von Flüchtlingen aktiven Vereins „Moabit hilft“, Diana Henniges. „Wir wollen nicht nur im Diskurs erwähnt werden, wir wollen ihn mitbestimmen.“

Appell zur Beteiligung am Diskurs

Ähnlich äußerte sich Edwin Greve vom Migrationsrat Berlin. „Fragt uns! Lasst uns zu Wort kommen!“, sagte er. „Wir wollen den Diskurs nicht den Rechten überlassen. Wir wollen selbst etwas zu den Themen sagen.“

Die Auftaktveranstaltung von Polyphon ist für Mittwochabend im Grünen Salon der Volksbühne in Mitte geplant. Dort wollen unter anderem Vertreter von Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft über das Thema Migration diskutieren.