Ein Polizeieinsatz eskaliert, ein Demonstrant stirbt. Das ZDF-Krimidrama „Allein zwischen den Fronten“ dreht sich um Vertrauen und Misstrauen, um Gehorsam und Widerstand und um die Suche nach Fehlern.

Polizisten sichern eine Demonstration ab, eine fast alltägliche Situation in Deutschland. In dem Krimidrama „Allein zwischen den Fronten“ jedoch gerät alles aus den Fugen. Es gibt Verletzte, ein Demonstrant stirbt. Bei der Polizei gibt es interne Ermittlungen. Wer hat das Geschehen zu verantworten? Ein junger Polizist steht im Verdacht, einen Pflasterstein geworfen zu haben. Zu sehen ist der Film am 18. November um 20.15 Uhr im ZDF. Danach folgt eine begleitende Dokumentation zu riskanten Polizeieinsätzen. 

Regisseur Nicolai Rohde zeigt nach einem Drehbuch von Jörg Tensing aus unterschiedlichen Perspektiven, wie die Demonstration aus dem Ruder läuft. Die Kameraführung von Henner Besuch hat teilweise dokumentarischen Charakter. Sie lässt die Zuschauer den Blickwinkel der Protagonisten einnehmen.

In den Fokus gerät der junge Polizist Jan (Justus Johannsen), der niedergeschlagen und verletzt wird. Er soll einen Stein in die Menge geworfen haben. Es gibt ein belastendes Video, gegen Jan wird ermittelt. Ist er schuld am Tod des Demonstranten?

Wenn jeder Täter und Opfer zu sein scheint

Hauptkommissarin Charlotte Stauffer (Brigitte Hobmeier) übernimmt interne Ermittlungen. Sie will herausfinden, wer möglicherweise falsche Anweisungen gegeben oder wer überreagiert hat. Sie trifft auf Polizisten, die entweder nichts wissen oder ihre Kollegen nicht anschwärzen wollen, sie stößt auf Misstrauen und Ablehnung.

Wer ist Opfer, wer ist Täter? Welchen Anteil am Geschehen haben die Demonstranten? Welche Rolle spielt eine junge Journalistin, die mit ihrer Kamera Aufnahmen gemacht hat? Jan beginnt selbst nach der Wahrheit zu suchen. Dabei will er viel mehr, als nur seine eigene Haut retten.

Dem Film gelingt es aufzuzeigen, wie vielschichtig derlei Polizeieinsätze sein können. Schauspielerin Brigitte Hobmeier sagt im ZDF-Interview: „Ich hatte schon immer großen Respekt vor der Polizeiarbeit. Und der ist durch diesen Dreh nicht kleiner geworden. Insbesondere bei Beamten, die bei Demonstrationen eingesetzt werden, vergisst man doch sofort den Menschen unter der Uniform.“ Die Arbeit der Polizisten sei „essenziell für eine wehrhafte Demokratie“.

Der Kriminologe Thomas Feltes hat die Dreharbeiten inhaltlich begleitet und sagt, der Film sei ein Versuch, hinter die Kulissen zu schauen, wie Polizeieinsätze ablaufen. „Man kann im Vorfeld so viel planen, wie man will. Ganz oft ergeben sich nicht zu erwartende Dinge, die eine blitzschnelle Entscheidung erfordern. Es genügt dann oftmals nur eine falsche Handlung und schon entsteht eine Dynamik, so wie es im Film gezeigt wird.“

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