Stiftungen leisten mit Erträgen aus privatem Kapital Gutes für die Allgemeinheit. Noch hat Mecklenburg-Vorpommern sogar weniger von ihnen als das kleinere Saarland – doch es gibt Hoffnung.

Mecklenburg-Vorpommern hat die wenigsten Stiftungen bundesweit. Aktuell sind es 188, wie Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) anlässlich des Landesstiftungstages in Stralsund mitteilte. Selbst das deutlich kleinere Saarland, das ein Drittel weniger Einwohner hat, kann laut seines Stiftungsverzeichnisses auf die Leistungen von mehr als 190 Stiftungen bürgerlichen Rechts zählen.

Neue Stiftungen in Sicht

Bernhardt zufolge ist die Zahl der Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen 24 Monaten um neun gestiegen. „Zum Jahresende werden voraussichtlich einige hinzukommen, die Genehmigungsverfahren in der Stiftungsaufsicht laufen noch.“

Beispiele für Stiftungen in MV sind die Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur mit Sitz in Greifswald, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung mit Sitz in Schwerin oder die Dreikönigsstiftung in Neubrandenburg. Auch eine Reihe Bürgerstiftungen gibt es, von Wismar bis Vorpommern. Dort setzt sich das Kapital aus oft kleinen Beiträgen vieler Menschen zusammen.

Stiftungen sind Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements. „Ein Stifter möchte sich langfristig für einen gemeinnützigen Zweck engagieren und bringt dazu sein Vermögen in eine Stiftung ein“, erläutert der Bundesverband Deutscher Stiftungen auf seiner Internetseite.

Rund zwei Drittel der Stifter sind Privatpersonen

Rund zwei Drittel der Stifter in Deutschland seien Privatpersonen, oft betätigten sich aber auch Organisationen. Wer eine Stiftung errichte, trenne sich für immer von seinem Vermögen. Aus den Erträgen dieses Kapitals werden laut Verband gemeinnützige Zwecke gefördert, die der Stifter festgelegt hat.

Stiftungen leisteten einen unverzichtbaren Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, sagte Bernhardt. „Sie setzen sich für Bildung, Kultur, Wissenschaft, Soziales, Umwelt und viele weitere wichtige Themen ein. Damit bereichern sie die Vielfalt von Mecklenburg-Vorpommern.“ 

Als Ministerin der Stiftungsaufsicht und Teil der rot-roten Landesregierung wolle sie die Arbeit der Stiftungen wertschätzen und bestmöglich unterstützen wollen, betonte sie. „Diese Verpflichtung setzen wir um durch den jährlichen Stiftungsempfang, wo es unser Ziel ist, neue Stifterinnen und Stifter zu gewinnen und bisherige Stifterinnen und Stifter miteinander zu vernetzen.“