PKK-Chef Abdullah Öcalan ist seit einem Vierteljahrhundert in türkischer Haft. In Köln setzen sich Tausende Menschen bei einer Groß-Demo für seine Freilassung ein.

Mehrere Tausend Menschen sind bei einer großen Kurden-Demonstration durch Köln gezogen. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Freiheit für Öcalan“. Abdullah Öcalan ist der Chef der in Deutschland verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und sitzt seit 25 Jahren in der Türkei in Haft. Auf der Demo riefen Teilnehmer immer wieder seinen Namen, wie ein dpa-Reporter berichtete. Es waren Sprechchöre zu hören.

Nach Angaben der Polizei gab es zunächst keine nennenswerten Zwischenfälle. Zeitweise sei die Demonstration kurz gestoppt worden, um zu überprüfen, ob verbotene Symbole gezeigt worden waren. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, werden wir im Nachgang dementsprechend Verfahren einleiten“, erläuterte ein Sprecher. Nach kurzer Zeit sei es weitergegangen. Die PKK ist in der Türkei, aber auch in der EU und den USA als terroristische Vereinigung eingestuft, in Deutschland ist sie seit 1993 verboten. Das Zeigen von PKK-Symbolen ist verboten.

Die Situation sei „hochemotional“

Die Situation vieler in Deutschland lebender Kurden und Türken sei „hochemotional“, hatte Polizei-Einsatzleiter Bastian Marter vor der Demonstration erklärt. Er sah daher ein „ein erhöhtes Konfliktpotenzial“. „Daher werden wir zum Schutz der freien Meinungsäußerung mit einer hohen Anzahl an Einsatzkräften im Stadtgebiet sein, um drohende Auseinandersetzungen zwischen Meinungsgegnern konsequent zu unterbinden“, hatte er angekündigt.

Die Demo-Route führte die Demonstranten über den Rhein. Start war am rechten Rheinufer, von dort ging es über die Severinsbrücke in die Kölner Innenstadt, vorbei an der Altstadt und zurück zum Ausgangspunkt. Erwartet worden waren Teilnehmer aus ganz Deutschland und auch dem Ausland.