Sie sollen Scheinrechnungen erstellt und so einen Schaden im Millionenbereich verursacht haben. Bundesweit sind nun Wohnungen durchsucht worden – gegen Dutzende Menschen wird ermittelt.
Lang geplanter Schlag gegen organisierte Schwarzarbeit: Bundesweit haben Ermittler 88 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und neun Menschen festgenommen. Es sei zudem mehr als eine Million Euro Bargeld sichergestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz mit. Schwerpunkte der Maßnahmen am Donnerstag waren demnach im Raum Worms, in Südhessen und im nördlichen Baden-Württemberg.
Die neun Hauptbeschuldigten im Alter von 23 bis 44 Jahren seien noch am Donnerstag in Koblenz einer Haftrichterin vorgeführt worden und säßen nun in Untersuchungshaft, hieß es weiter. Sieben der Beschuldigten werde vorgeworfen, in Worms eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Deren Zweck soll die planmäßige Ausstellung von Scheinrechnungen gewesen sein, um Schwarzarbeit zu verdecken.
Mehr als 800 Einsatzkräfte des Zolls im Einsatz
Dazu sollen die Beschuldigten Scheinfirmen ins Leben gerufen und Rechnungen gegen Geld zur Verfügung gestellt haben. „Hierdurch wurden in den Jahren 2021 bis 2024 Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von mindestens 11,5 Millionen Euro auf illegale Weise nicht gezahlt“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei den beiden weiteren Beschuldigten in Untersuchungshaft handele es sich um Empfänger solcher Scheinrechnungen.
Insgesamt richten sich die Ermittlungen laut Staatsanwaltschaft gegen 30 männliche und sieben weibliche Verdächtige im Alter zwischen 19 und 64 Jahren. Rund 820 Einsatzkräfte des Zolls seien an dem Einsatz beteiligt gewesen. Die Aktion sei lange geplant gewesen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler laut Mitteilung.