Demi Moore spricht offen über ihr Verhältnis zu ihrem Körper und ihren Wunsch danach, an das Alter gebundene Schönheitsideale aufzulösen.

Hollywoodstar Demi Moore (62) hat in einem Interview mit dem Modemagazin „Elle“ über ihre Ansichten zum weiblichen Körperbild gesprochen und darüber, wie sich ihre eigene Körperwahrnehmung im Laufe ihrer Schauspielkarriere verbessert hat.

Rückblickend sagte sie über ihre Rollen in „Ghost – Nachricht von Sam“ (1990), „Striptease“ (1996) oder „Die Akte Jane“ (1997): „Ich habe meinen Körper durch verschiedene Rollen mehrfach verändert, und ich glaube, ich habe diese Rollen, ob bewusst oder unbewusst, genau aus diesem Grund gewählt, um etwas Frieden und Selbstliebe zu finden.“

Ein Produzent sagte ihr, dass sie abnehmen soll

Früher sei es mit ihrem Selbstwert nicht weit her gewesen: „Als ich jünger war, hab ich mir eine Menge Qualen zugefügt.“ Beispielsweise habe sie damals ein nicht namentlich genannter Produzent zur Seite genommen und ihr gesagt, sie solle abnehmen. „Das war sehr peinlich und demütigend.“ Doch das sei nur eine Seite: „Wie ich das verinnerlicht habe und wie es mich dazu gebracht hat, mich selbst zu foltern und hart zu mir zu sein mit wirklich extremen Verhaltensweisen und dass ich fast meinen gesamten Wert davon abhängig gemacht habe, wie mein Körper ist – das lag an mir“

Je älter sie wurde, desto mehr habe sie Schwierigkeiten gehabt, Rollen zu bekommen, was sie im Gespräch mit ihrem Alter und ihrem Aussehen in Verbindung bringt. „Ich war nicht mehr 20 oder 30, ich war aber auch nicht das, was man sich unter 40 oder 50 vorstellte“, so Moore. „Sie wussten nicht so recht, wo ich hingehöre. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das wurde mir vermittelt.“

Mit „Drei Engel für Charlie“ stellte sie Klischees in Frage

2003 war Demi Moore schließlich in einer Nebenrolle in „3 Engel für Charlie – Volle Power“ als ehemaliger Engel in einem knappen Bikini zu sehen, was für viel Gesprächsstoff sorgte. Sie habe nie gedacht, dass die Aufnahmen so ein großes Thema werden würden. „Aber ich war 40, was bedeutete, dass ich keinen begehrenswerten Körper mehr haben sollte – das habe ich in Frage gestellt.“ Sie habe das Gefühl, dass sie dazu berufen sei, diese Klischees zu hinterfragen.

Doch sie zeigte sich „Elle“ gegenüber auch davon überzeugt, dass sich die Zeiten ändern. „Jetzt bin ich zufällig 62 Jahre alt und an einem Punkt, an dem wir die Attraktivität einer Frau, die die Wechseljahre hinter sich hat, neu bewerten müssen.“ Früher seien Frauen in diesem Alter an den Rand gedrängt und fast als asexuell angesehen worden. Sie versuche jedoch, für sich herauszufinden was sich wahrhaftig und authentisch anfühle – „und wenn ich das schaffe, spiegelt sich das hoffentlich auch in anderen wider“.

„Während wir uns so sehr auf das konzentrieren, was wir nicht sind, verpassen wir die Schönheit von allem, was wir sind“, führt Moore weiter aus. „Ich weiß jetzt wirklich zu schätzen, was mein Körper für mich tut, nicht nur wie er aussieht. Und je mehr ich die Falten in meinen Augenwinkeln zu schätzen weiß – je mehr ich Schönheit in meinem Leben finden kann – desto mehr Schönheit hat mein Leben.“