Ein Sturz in die Tiefe beschäftigt das Ermittlerteam aus Köpenick. Mavi Neumann – gespielt von Aybi Era – ist in dem ZDF-Freitagskrimi auch an ihrem Geburtstag als scharfsinnige Ermittlerin gefragt.
In der neuen Staffel der ZDF-Krimireihe „Jenseits der Spree“ hat Mavi Neumann (Aybi Era) einen traurigen Start in ihren Geburtstag. Die Ermittlerin aus Berlin-Köpenick muss den tödlichen Sturz einer Radlerin von einer Brücke aufs harte Flussufer untersuchen. Wurde sie gestoßen? Darauf deuten erkennbare Kampfspuren am Brustkorb.
Das Verbrechen in der Folge „Letzte Rettung“ (15. November, 20.15 Uhr) hat einen zusätzlichen tragischen Hintergrund: Opfer Romy Bauer (Martina Schöne-Radunski) war offensichtlich eine gerade erst genesene Krebspatientin. Die Ermittlungen werden immer komplexer. Romy Bauer hatte ihre Lebensgefährtin zusammen mit dem gemeinsamen kleinen Sohn jüngst für einige Tage verlassen, sie war gerade erst zurück. Die Ermittler erfahren in dem spannenden Freitagskrimi auch, dass die Getötete kürzlich Streit mit einem Kunden ihrer Firma hatte. Und welche Rolle spielt der Bruder des Opfers, der um sein krankes Kind bangt?
„Da kriegst Du eine zweite Chance vom Leben und dann sowas“, seufzt Mavi. Ihr Kollege Robert Heffler (Jürgen Vogel) kontert trocken: „Das Schicksal kann ein Arschloch sein.“ Immerhin kann er Mavi wenigstens mit einem Mini-Geburtstagskuchen ein wenig aufheitern.
Auch hinter den Kulissen sorgt sich Jürgen Vogel offenkundig um das Wohlergehen von Aybi Era, wie die Schauspielerin Ende Oktober in der WDR-Talksendung „Kölner Treff“ erzählte. Vogel gebe ihr etwa gern Finanztipps, „um auf alles vorbereitet zu sein“. Er wisse eben aus eigener langjähriger Erfahrung, wie unbeständig die Schauspielbranche sein könne.
Für Era ist Achtsamkeit ein großes Thema. Da seien ihr Privatleben und die Arbeit vor der Kamera sehr eng verwoben: „Alles, was ich als Aybi erlebe und erfahre, ist am Ende immer eine Möglichkeit für meine Spielinterpretation, ob es positive oder herausfordernde Erfahrungen sind, ist egal. Ich beziehe irgendwie alles aufs Spiel.“
Vogel sieht derweil die berührenden Schicksale, die in der Reihe erzählt werden, als Teil des Erfolgsrezeptes, wie er in einem PR-Interview verriet. „Wir haben bereits in den anderen Staffeln tragische Geschichten erzählt und es soll ganz bewusst emotional sein. Das Schicksalhafte berührt die Menschen. Verbrechen hat nun mal viel mit Unglück, mit Fehlern und mit Schicksalsschlägen zu tun. All das, was Menschen so machen.“ Eine klare Zeichnung von dem, was gut und böse ist, sei altmodisch, langweilig und auch nicht die Wahrheit.
„Die Realität ist viel komplizierter“, so Vogel. „Vom ersten Tag Deines Lebens an, machst Du Fehler und keiner weiß, wie es richtig läuft. Wenn Du Glück hast, kommst Du gut durch, aber prinzipiell ist der Mensch zu allem fähig. Dein Handeln hat immer mit dem Umfeld zu tun, in dem Du Dich bewegst und in dem Du groß geworden bist. Wie bist Du sozialisiert? Bist Du vielleicht traumatisiert? Geht es um das nackte Überleben?“
Psychologie spiele bei den „Jenseits der Spree“-Fällen eine ganz große Rolle: „Was zeichnest Du für ein Profil vom Täter. Kannst Du ihn verstehen? Kannst Du einsteigen? Oder sagst Du: „Das ist einfach ein Psychopath“. So wie es früher viel in Horrorfilmen oder Thrillern gezeigt wurde.“ Interessant für ihn seien Fälle, bei denen man genau nachverfolge, was eigentlich zu was geführt habe.