Es ist der sechste Rückruf für den Cybertruck – und wieder einer, der sich nicht mit einem Update aus der Ferne lösen lässt. Tesla muss 2431 Fahrzeuge händisch umrüsten.
Vorab: Dem Tesla-Aktienkurs macht auch dieser Rückruf wohl nichts aus. Durch den Wahlsieg von Donald Trump und Elon Musks künftige Mitarbeit in der US-Regierung kennt der Wert der Muskschen Unternehmen für den Moment nur eine Richtung (Hintergrund: „Ein Kahlschläger namens Musk„). Dennoch müssen 2431 Cybertrucks, die in den USA unterwegs sind, für einen Teiletausch zurück in die Werkstätten.
Tesla muss Antriebswechselrichter mancher Cybertrucks tauschen
Betroffen sind den offiziellen Unterlagen zufolge Cybertrucks, die zwischen Anfang November 2023 und Ende Juli 2024 das Werk verließen. Die Probleme entstehen demnach in Verbindung mit den sogenannten Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren (MOSFET). In manchen Fällen kann der Antriebswechselrichter kein Drehmoment mehr generieren, was einen Antriebsausfall des Trucks zur Folge hat. Das, so Tesla, könne das Unfallrisiko erhöhen.
Der Kahlschläger – Musk soll US-Behörden aufräumen 19:04
Tesla ist in Sachen Rückrufe und Nachbesserungen kein unbeschriebenes Blatt, konnte aber in der Vergangenheit sehr viele Probleme mit „Over-The-Air“-Updates aus der Ferne lösen. In diesen Fällen ergab sich für die Fahrzeughalter kein nennenswerter Nachteil, daher finden es manche problematisch, dann von einem echten Rückruf zu sprechen.
Beim Cybertruck ist das anders. Denn die nun notwendige Reparatur muss händisch in den Werkstätten vollzogen werden – es handelt sich um einen klassischen Teiletausch. Und es ist bei weitem nicht der Erste: So mussten Cybertrucks bereits zum Tausch des Scheibenwischermotors, Überarbeitung von Verkleidungsbefestigungen und aufgrund mangelnder Befestigung des Beschleunigungspedals zurück zum Hersteller.
Nachfrage sinkt offenbar
Auf das neueste Modell aus dem Hause Tesla werfen die vielen Fehler und Rückrufe kein gutes Licht. Dazu sinkt offenbar schon jetzt die Nachfrage. Obwohl es hieß, dass sich nach der ersten Vorstellung des Trucks mehr als eine Million Interessenten auf die Warteliste setzen ließen, tauchen neue Trucks schon jetzt immer wieder im „Inventory“ auf – sind also sofort verfügbar und ohne Reservierung erhältlich.
Wäre die Liste der Reservierungen wirklich so lang, wie von Musk und Tesla behauptet, könnte man zum aktuellen Zeitpunkt unmöglich Autos in den freien Verkauf geben. Ende Juni hieß es, das Unternehmen habe rund 11.000 Trucks ausgeliefert. Die monatliche Produktion wird derzeit auf etwa 5000 Fahrzeuge geschätzt.