Ein Mann aus Hessen wird im Safari-Urlaub erschossen. Der Prozess holpert. Jetzt werden zwei der drei Angeklagten aufgrund schlechter Polizeiarbeit freigesprochen.
Im Prozess um die Tötung eines Touristen aus dem hessischen Fulda in Südafrika sind zwei der drei Angeklagten freigesprochen worden. Richter Brian Mashile verwies als Grund auf Fehlverhalten der Polizei und eine mangelnde Beweislage. Die Polizei habe Zeugen eingeschüchtert, manipuliert und unzureichend ermittelt, sagte Mashile.
Die Männer waren des Mordes, versuchten Mordes, illegalen Besitzes von Waffen und Munition, Raubes sowie versuchten Raubes angeklagt. Im August hatte das Gericht Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Polizeiarbeit während der Ermittlungen geäußert und ein Nebenverfahren eingeleitet. Das Verfahren gegen den verbleibenden Angeklagten, der auf nicht schuldig plädiert hat, soll am Donnerstag fortgesetzt werden.
Überfall im Safari-Urlaub
Vor gut zwei Jahren, am 3. Oktober 2022, waren ein Ehepaar aus Fulda und zwei weitere Deutsche auf dem Weg zu einer Lodge im Krüger-Nationalpark überfallen worden. Als sich die Touristen weigerten, aus dem Auto zu steigen, und daraufhin die Türen verriegelten, eröffnete einer der Täter nach Polizeiangaben das Feuer auf den Fahrer. Der 67-Jährige starb. Der Prozess begann am 22. Juli in der kleinen Stadt Kabokweni in der Nähe des Krüger-Nationalparks.
Südafrika gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Afrika, kämpft jedoch mit hoher Kriminalität. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Gewaltverbrechen in dem Land mit rund 61 Millionen Einwohnern weiter an. Allein zwischen Oktober und Dezember 2023 sind Regierungsangaben zufolge mehr als 7.700 Menschen getötet worden.